Komm, Dorinde, laß uns eilen,
Nimm der zeiten güt in acht,
Angesehen, daß verweilen
Selten grossen nutz gebracht,
Aber weißlich fortgesetzt
Hat so manches paar ergetzt.
Wir sind in den frülings-jahren,
Laß uns die gelegenheit
Forn ergreiffen bey den haaren,
Sehn auff diese meyen-zeit,
Da sich himmel, see und land
Knüpffen in ein heyraht-band.
Wenn sich die natur verjünget,
Liegt in liebe kranck und wund,
Alles sich zu nehmen zwinget,
Thut sie frey dem menschen kund,
Daß sich er, die kleine welt,
Billich nach der grossen helt.
Still zu seyn von feld und püschen,
Von dem leichten heer der lufft,
Da sich jedes wil vermischen,
Jedes seines gleichen rufft;
Hört man in den wäldern nicht,
Wie sich baum und baum bespricht?
An den bircken, an den linden
Und den eichen nimbt man wahr,
Wie sich äst in äste binden,
Alles machet offenbahr
Durch das rauschen, so es übt,
Daß es sey, wie wir, verliebt.
Lust betrübt, die man verscheubet,
Dieser eyfer, dieser brand,
Diese jugend, so uns treibet,
Hat nicht ewig den bestand,
Zeigt sich wind- und vogel-leicht,
Ist geflügelt, kömpt und weicht.