Auf der Treppe

Und hatten wir beide die Zeit verpaßt,
Daß dunkel die Treppen lagen,
Ich hab' deinen zitternden Leib umfaßt
Und hab' dich emporgetragen.
Kein Sterbenswörtchen von Liebe und Glück,
Kein stammelndes Wörtchen von Treue,
Bog dir nur leise das Haupt zurück
Und küßte dich immer aufs neue.

So hab' ich dich nun und halte dich nun
Ganz fest bis ans Ende der Tage,
Laß drohen den Schmerz! - was kann er mir thun?
Ich lach' und halt' ihm die Wage!
Mein Blut, das schäumt wie der Wildbach im März,
Schäumt über alle Schranken,
O du mein junges, glückseliges Herz, -
Mein Gott, wie soll ich dir danken!

aus: Neue Gedichte von Carl Busse
Stuttgart 1896
Verlag der J. G. Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger

Collection: 
1896

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