Wenn ich an Dir mich süß berausche,
Dein Geist in meine Seele quillt,
Wenn ich des Busens Drang belausche,
So sanft erregt und sanft gestillt,
Wenn ich auf meinem Schoos Dich wiege,
Der Wange Roth vor Lust erglimmt,
Und ich Dich inniger umschmiege,
Daß Aug' in Auge bang verschwimmt:
Wenn unter halberstickten Worten
Leisathmend Lipp' auf Lippe brennt,
Als wären hier und allerorten
Ein Leben wir, das nie sich trennt:
Dann fühl' ich selge, frühlingsklare
Gefühle durch die Seele ziehn,
Vor denen wildverrauschte Jahre
Wie bleiche Schattenbilder fliehn:
Ich fühle Harfenlaut entzücken
Mein Herz in gleichgestimmter Lust,
Und eine Rose seh ich schmücken
Die lang verwaiste Dichterbrust.
O wenn die Harfe muß verhallen,
So sei's mit mir - ein Laut, ein Schlag!
O wenn die Rose muß zerfallen,
So sei's mit mir - ein Hauch, ein Tag!