Nach Edgar Allan Poe
Es zog vom Schloß
Ein Ritter zu Roß
Durch's Land hin mit lachendem Blick,
Mit wogender Brust,
Mit Liedern voll Lust,
Zu suchen, zu suchen das Glück!
Zuletzt ward er alt,
Sein Herz, ach, so kalt,
Und trüb' und gebrochen sein Blick.
Und nirgend er fand
Das wonnige Land,
Und nirgend, und nirgend das Glück!
Sein Muth, seine Kraft,
Erstorben, erschlafft,
Nur Dunkel und Nacht vor dem Blick!
Zum Schatten er fleht,
Der zur Seite ihm geht:
"Wo finde, wo find' ich das Glück?" -
"Hinter'm Berge dicht,
Wo das Mondenlicht
In's Thal schaut mit frostigem Blick,
Reit' hin, reite zu,
Dort find'st du die Ruh,
Ein Kreuzlein, ein Grab, und das Glück!" -
Aus: Tropfen im Ocean
Dichtungen von Eufemia Gräfin Ballestrem
Dresden C. Pierson's Buchhandlung 1878