XLVIII. (48)

XLVIII. (48)

1. Willig und trew,
ohn alle rew,
ich mich ergib,
wil auch mein gelübd,
stets halten dir,
gantz unverkehrt, das glaube du mir.

2. Ich mich versich,
du werdest mich,
o jungfraw rein,
auch halten fein,
gegen mir auffs best,
in trewen und glauben halten fest.

3. Ich dein bleib,
vnnd mich verschreib,
bis in mein end,
von mir nicht wend,
thu auch dergleich,
zusammen uns Gott gnad verley.

4. Mich sol kein lieb,
die mich betrüb,
mehr fechten an,
den alten wahn
wil meiden ich,
seyt du allein erfrewest mich.

5. Halt gleich gemüth,
wie mein geblüth,
allein zu dir,
steht mein begir,
das mich genügt,
ob schon unglück das ander fügt.

Collection: 
1582

More from Poet

  • XIIII. (14)

    1. Ich habs gewagt, du schöne magd,
    in rechter lieb und trewe,
    Ich bitt halt fast, wie du mir hast, |fast=fest
    gered, sol dich nicht gerewen. |gerewen=gereuen
    Ich wil allein, dein eigen sein,...

  • XIII. (13)

    1. So wünsche ich jr ein gute nacht,
    bey der ich war alleine,
    Ein freundlich wort sie zu mir sprach,
    wir zwey müssen uns scheiden.
    Ich scheide nit weit, Gott weis die zeit,
    widerkommen bringt freude....

  • XII. (12)

    1. Jetzt scheiden das bringt mir schwer,
    und macht gantz trawrig mich:
    Das ich nun mus von der,
    die offt erfrewet mich.
    Mit schimpffen und mit schertzen,
    hat sie mir mein gemüth erfrewt,
    erst...

  • X. (10)

    1. So wünsch ich jr eine gute nacht,
    zu hundert tausent stunden,
    Wenn ich die lieb erst recht betracht,
    ist mir mein leid verschwunden.
    Wenn ich sie ansich, so erfrewet sie mich, |ansich=ansehe
    sie...

  • VII. (7)

    1. Ich armes megdlein klag mich sehr,
    wie wil mir nu geschehen,
    das ich den hertz allerliebsten mein,
    so lang nit hab gesehen,
    der mir viel weil ond zeit vertreibt,
    sonst keiner auff dieser erden,...