XII. (12)
1. Jetzt scheiden das bringt mir schwer,
und macht gantz trawrig mich:
Das ich nun mus von der,
die offt erfrewet mich.
Mit schimpffen und mit schertzen,
hat sie mir mein gemüth erfrewt,
erst werd ich kranck von hertzen,
wenn ich gedenck der hinnefahrt.
2. Unfall durch seinen neid,
hat solche klag erdacht.
Nun schicke dich klegliche zeit,
das scheiden werd verbracht.
Dadurch ich trag gros leiden,
und macht gantz trawrig mich,
das ich die schönste mus meiden,
o glück das klag ich dir.
3. Komb mir mit trost zu stewer,
bedenck doch scheidens end.
Viel kurtzweil wird mir thewer,
so ich von hinnen lenck.
Mit dem leib mus ich mich scheiden,
noch bleibt mein hertz allzeit bey dir,
glück bringt die zeit mit freuden,
hilff uns zusammen schier. |schier=schnell