Motto

Mit elegischem Geflüster
Blickt vom öden Palatin
Eine einz’ge Pinie düster
Nach dem stillen Forum hin.

Oben liegen die Paläste
Der Cäsaren all’ im Staub,
Unten klagen Säulenreste:
Schändung, Brand und Tempelraub.

„Oben sank der Imperator,
Unten stürzten Götter hin
Und der Tod blieb Triumphator –“
Seufzt der Baum am Palatin...

Collection: 
1892

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Zwei große Menschen schritten diese Pfade
Und oft steh'n Beide jäh mir vor dem Sinn:
Tasso, der Dichterfürst von Gottes Gnade,
Und Friedrich  Nietzsche .......

Leicht neigst du das Haupt und auf ernster Stirne
Thront gebietend dir der Vollendung Höchstes:
Edle Menschenanmuth mit Götterwürde
Machtvoll sich einend!

Seiendes verschmilzt so in deinem Wesen
Mit dem Götterdrang, der von Ewigkeit her
Mystisch sich...

Wie feuerflüssig Sonnenlicht
Fühl ich’s durch’s Herz mir rinnen –
Ich forsche nicht, ich klage nicht,
Will träumen nur und sinnen!

Wie diese Zauberfäden mir
Des Willens Kraft umspinnen,
So eng, so kosig und so wirr –
Da giebt es kein Entrinen...

Wack’rer Mann! Schon früh am Morgen
Öffnet er die Ladenthür,
Räumt, als trüg’ er schwere Sorgen,
Keuchend sein Geräth herfür:
Erst den Dreifuß, dann die Zange,
Ahle, Schusterkneip und Zirn,
Oft auch steht und sinnt er lange,
Oder reibt sich...

Vor uns her
Trottet der Führer: schwatzend
Und wiederkauend, ein kläglich-drolliger Staarmatz,
Den Noth und Hunger Weisheit gelehrt!
Ich aber –
Ich lausch’ ihm nicht: was sollen mir Namen, wo
Das Schicksal riesengroß sich eingezeichnet,
Und...