Allgüt’ger, der in dieser Nacht,
Mit mehr als väterlichen Sorgen,
Durch seinen Engel mich bewacht,
Im Staub dahin gebückt, dank’ ich dir diesen Morgen.
Es öffne nie mein Auge sich,
Daß ich nicht dich am ersten denke,
Dich Vater zwar, doch fürchterlich,
So bald ich meinen Schritt von deinen Wegen lenke.
Wenn Krankheit ihren Bogen spannt,
So schütze mich; doch, willst du schlagen,
Anbetend ehr’ ich deine Hand;
Gieb mir nur festen Muth, mein Uebel zu ertragen.
Gieb mir, wenn meiner Feinde Neid
Im Winkel lauret, mir zu schaden,
Ein Herz, das ihnen gern verzeiht,
Zu groß, den Haß von mir zurück auf sie zu laden.
Wird mir der Wollust Zauberruf
In weichgemachter Seel’ erhallen,
Du, der nach seinem Bild sie schuf,
Laß mächtiger in ihr der Tugend Warnung schallen.
Laß niemals mich unthätig ruhn,
Die kleinste Pflicht genau erfüllen,
Den Wunsch, den Menschen wohlzuthun,
Vor der Gemächlichkeit zu eitlen Wünschen stillen,
Damit ich einst vor dein Gericht
Ein unbeflecktes Leben bringe,
Und, voll von frommer Zuversicht
Auf meiner Thaten Lohn, dir Preis und Jubel singe.