Ach! Amor, Herzenzieler,
Wie falsch, wie falsch bist du!
Du spielst, o kleiner Spieler,
Mit Menschenglück und Ruh!
An einem dünnen Faden
Führst du die ganze Welt:
Hochwürdigkeit und Gnaden,
Den Weisen und den Held.
Oft lässest du uns laufen;
Doch traun! ein kurzes Glück!
Man glaubt sich schon entlaufen;
Dann ziehst du schnell zurück.
In all des Spieles Neuheit,
Wer merkt, wie falsch es sey?
Bald spannenlange Freiheit,
Bald wieder Sclaverei!
Ach! Amor, Herzenzieler,
Wie falsch, wie falsch bist du!
Du gleichst dem kleinen Spieler
Des artigen Joujou!
(Band 1, S. 363)
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