Lebewohl

Noch einmal laß, du holde Fei,
In meinem Arm dich wiegen!
Das war ein wundersamer Mai,
So süß und so verschwiegen.

Ich kann es nicht; doch könnt' ich's auch,
Ich möchte dich nicht halten,
Da sich im ersten Frühlingshauch
Die Schwingen dir entfalten.

Du weißt es wohl, die tiefste Kluft
Liegt zwischen unsern Pfaden;
Es ist dein Loos, in Glanz und Duft
Des Glückes dich zu baden.

Leb' wohl, leb' wohl! Das Band zerriß,
Gewoben aus eitel Wonne ...
Mein Leben liegt in Finsterniß,
Du bist ein Kind der Sonne.

Collection: 
1879

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