Wie der Sturmwind, der über die Haide pfeift
Ohne Rast, ohne Ruh', ohne sichere Statt,
So mein heißer Sinn über die Erde schweift,
So mein Herz, das keinen Freund, keine Heimat hat. -
Die sanfte blaue Blume im wogenden Korn,
Die zahme Blume ist nicht für mich -
Eine wilde Rose lieb' ich
Mit scharfem Dorn.
Ich grüß' dich, du trotzig, schwarzäugig Kind!
Du liebst die Liebe, ich liebe den Schmerz;
Mein Sinn ist wie der brausende Wind,
Eine wilde Rose sei dein Herz. -
D'rin lod're die Liebe, d'rin laure der Zorn;
Einen Kuß, einen Kuß mir gib!
Eine wilde Rose sei unsere Lieb'
Mit scharfem Dorn!
Mein Sinn ist wie der brausende Wind;
Was soll dein Zürnen, was soll dein Harm?
Wo ist dein Trotz? laß los, mein Kind,
Laß los den weißen, den schwellenden Arm!
Frische Morgenluft meine glühende Stirne küßt;
Dem schäumenden Renner den hetzenden Sporn!
Eine wilde Rose mein Leben ist
Mit scharfem Dorn.