Wie bist du schön, du tiefer blauer See!
Es zagt der laue West, dich anzuhauchen,
Und nur der Wasserlilie reiner Schnee
Wagt schüchtern aus der stillen Fluth zu tauchen.
Hier wirft kein Fischer seine Angelschnur,
Kein Nachen wird auf deinem Spiegel gleiten;
Wie Chorgesang der feiernden Natur
Rauscht nur der Wald durch diese Einsamkeiten.
Waldrosen streu'n dir ihren Weihrauch aus
Und würz'ge Tannen, die dich rings umragen,
Und die wie Säulen eines Tempelbaus
Das wolkenlose Blau des Himmels tragen.
Einst kannt' ich eine Seele, ernst, voll Ruh',
Die sich der Welt verschloß mit sieben Siegeln;
Die, rein und tief, geschaffen schien wie du,
Nur um den Himmel in sich abzuspiegeln.