Aus Wolken neigt ein holdes Bild sich nieder,
Wenn früh im Ost Aurorens Strahlen blinken;
Und wenn der Sonne letzte Schimmer sinken,
Seh' ich's im Duft der Abendröthe wieder.
Und schwingt die Nacht ihr thauiges Gefieder,
Dann seh' ich's leis im Mondenschimmer winken;
Ich könnt' es fassen, will es mich bedünken,
Doch leicht entfliehn die wesenlosen Glieder.
Zu treues Bild! So schwand vor meinen Blicken
Sie, die mein Herz so ganz zu eigen hatte,
Die ach! so täuschend deine Züge malen.
Eh' ich's gewagt, sie an die Brust zu drücken,
Floh sie hinweg von mir, ein leichter Schatte,
Und liess mir nur der Sehnsucht ew'ge Qualen.