Aus rohen Worten eine Dornenkrone
war alles, was ihm seine Liebe ließ;
der einst der Glücklichste den Menschen hieß,
verbarg sich einsam nun vor ihrem Hohne
und grübelte: "Wie konnte das geschehen,
und warum trifft dies Niegeglaubte ihn,
daß Freuden, deren Frühling ewig schien,
mit einem Male rettungslos vergehen?
Wo waren jene Stunden der Vertrautheit,
die gegen alle nur sie zwei verband,
wenn ihrer Lust stilles Geheimnisland
war Insel auf dem Meer herzloser Lautheit?"
Sie hatte plötzlich starr vor ihm gestanden
mit einem Blicke, so unnahbar kalt,
da war auch das Vergangne ungestalt
und Jahr um Jahr der Gnade ganz abhanden.
Was er noch sprach, versank vor ihrer fernen
Unheimlichkeit und klang ihm selbst nicht wahr.
O daß vor dieser tödlichsten Gefahr
er keine Warnung las in seinen Sternen!
Was straften sie ihn so! Er schwieg betroffen. -
Dann sah er auf und war wie sie allein
und wußte, dieses würde ewig sein
und keine neue Liebe zu erhoffen.
Da blieb Erinnerung verfallnen Glanzes
nur das, was er mit wunden Händen hielt.
Er hockt im Dunkel, hilflos stumm, und spielt
mit den Trophäen seines Dornenkranzes.
(Band 1 S. 406)
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Einer Liebe Tod
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