Die Lilie spricht - und jedes Wort
Trägt das beschwingte Lüftchen fort -
Zum Schmetterling, der, bunt geschmückt,
Nach ihr mit Liebesaugen blickt:
Du bist von hohem Rang und Stand,
Der Blumen allen wohlbekannt
In deinem goldgesäumten Kleid,
Doch - freut dich auch die Einsamkeit?
Der Balsamduft der stillen Nacht,
Wenn sie mit Muttersorge wacht,
Das Blühn, der Stern, die Nachtigall,
Der Seele größte Wonnen all? -
Als so die fromme Lilie fragt,
Der Schmetterling mit Lächeln sagt:
Leb' wohl, auf frohes Widersehn!
Du bist für diese Welt zu schön.
Sie grüßt mit sanfter Majestät,
Als ihn sein Flug von dannen weht,
Vergißt schon, daß ein Schmetterling
An ihren weißen Blättern hing.