Des Menschen Herz

Wie ist des Menschen Herz unendlich weit;
Wie birgt es Freuden ohne Maß und Zahlen,
Wie viel nicht auch des Leids, der Bitterkeit!
Es faßt ein Meer der Wonne und der Qualen!

Doch bricht es nicht; es kennt den wilden Kampf,
Es kennt das langsam schleichende Vergehen;
Todmatt beginnt es oft aufs neu' den Kampf
Und lernt in Lieb' und Leid sich kaum verstehen!

Collection: 
1840

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Legende

In stiller Kammer betet Katharina -
Ihr Auge flammt in heißer Liebesglut;
Von Himmelssehnsucht ist ihr Herz entzündet,
Wie das entzückte Seraphslächeln kündet,
Das hold auf ihren bleichen Lippen ruht.

Sie...

Wie ist des Menschen Herz unendlich weit;
Wie birgt es Freuden ohne Maß und Zahlen,
Wie viel nicht auch des Leids, der Bitterkeit!
Es faßt ein Meer der Wonne und der Qualen!

Doch bricht es nicht; es kennt den wilden Kampf,
Es...

Wer nie geliebt ward, sollte nimmer klagen -
Unglücklich nur, wer niemals selbst geliebt!
Ich mag des Schicksals schwersten Schlag ertragen,
Mag jede Qual erdulden ohne Zagen,
Solang noch Schatz auf Schatz das Herz vergibt!

O...

Es klingt wie Zaubersang zurück aus früh'ren Tagen
Ein Lied von alter Lust, ein Lied von altem Leide,
Von Deinem Freundeswort und meinem Liebeseide,
Von Sehnsuchtsqual, die ach, so schwer, so schwer zu tragen!
Wohl längst die Traurigkeit aus...

O leg' Dein müdes Haupt an meine Brust
Und laß es feiern dort von seinen Leiden,
Von allen Stürmen, die darüber zogen,
Von allen Hoffnungen, die Dich getrogen,
Von jeder Freude, die Du mußtest meiden!

O leg' Dein müdes Haupt an...