Dich hab' ich längst in Lieb' getragen,
Mir still im Herzen lebtest du;
Dir weiht' ich nächtlich meine Klagen
Und dir am Tage Glück und Ruh.
Ich ging, mit deinem Stolz zu kriegen,
Doch ward mir keiner Hoffnung Schein: -
Ich wollt' im Sturme dich besiegen,
Und nur die Treue siegt allein.
Da griff ich in die volle Laute,
Mein tiefstes Fühlen klang im Ton;
Du lauschtest mild, dein Auge thaute,
Und dich mein eigen träumt' ich schon;
Du sahst mich dir zu Füßen liegen,
Doch meinem Flehen sprachst du "nein!" -
Ich wollte dich im Lied besiegen,
Und nur die Treue siegt allein.
Als nun der Blick zerfloß in Trauern,
Der immer fromm zu dir geschaut,
Da mußte dich die Treue dauern,
Die dir so wandellos vertraut;
Du sankst an meine Brust verschwiegen
Und hauchtest leis das erste "Dein!" -
"Du wolltest stolzen Muthes siegen,
Doch nur die Treue siegt allein!" -