Könnt' ich dir wieder etwas Glück bedeuten,
und möchte uns ein neues Brautjahr blühn!
Im Wald, an dessen Lenz wir uns erfreuten,
werden noch einmal meine Träume kühn.
Wir lauschen in der Lichtung unsrer Liebe:
rauscht fern die Welt ... ist sie vielleicht schon tot?
Nur, daß mein Blick in deinen Blicken bliebe,
ist unser Abendtrost und Morgenrot.
Lärmt fern die Stadt? Schweigt es in den Ruinen?
Wartet auf uns ein leerer Platz am Tisch?
Wollen uns Dinge schaden oder dienen?
Verlangen Spiegel uns gebieterisch?
Fern raunt von uns Gerücht wie von Verbrechern,
längst toten, die man noch nach Jahren schmäht,
hocken Verwüstete bei ihren Bechern,
von Lästerung und Feindschaft aufgebläht.
Wir gehn als Mörder um in ihrer Rede
und sind so sanft in unserm Liebeswald,
beim Duft der Luft, des Quells und der Resede
verwandelt zu waldlieblicher Gestalt.
Wir tanzen, wenn im See die Glocken läuten,
zu sel'gem Tod uns in das Waldesgrün ...
Könnt' ich dir wieder etwas Glück bedeuten,
und möchte uns ein neues Brautjahr blühn!
(Band 2 S. 73)
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