Von der Krankheit Glut verzehret
Lag des Königs einz’ger Sohn.
Alles, was die Kunst gewähret,
Ward zur Rettung seines Lebens
Angewandt, doch nur vergebens;
Allem sprach das Uebel Hohn.
Und der Vater saß am Bette,
Sah des Sohnes Leben fliehn:
O wer ist, der mir ihn rette?
Alle Schätze, alle Gaben,
Was er fordert soll er haben,
Nur erhalten soll er ihn!
Aber auf dem stillen Zimmer
Härmt die junge Mutter sich
Einst im vollen Jugendschimmer
Ließ um sie der Jüngling werben,
Und sie sieht den Liebling sterben,
Dessen Bild ihr nie erblich.
Der Arzt
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Wach' oder träum' ich? Hab' ich Sie gesehen?
Durft' ich des lang' entbehrten Blicks geniessen?
Als würd' in Luft das holde Bild zerfliessen,
So staunt' ich's an, als würd's ein Hauch verwehen.Und soll ich noch nicht mein Gefühl gestehen?...
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Aus Wolken neigt ein holdes Bild sich nieder,
Wenn früh im Ost Aurorens Strahlen blinken;
Und wenn der Sonne letzte Schimmer sinken,
Seh' ich's im Duft der Abendröthe wieder.Und schwingt die Nacht ihr thauiges Gefieder,
Dann... -
Ihr grünen Hügel, weinbekränzte Höhen,
Ihr stillen Gründe, kühle Schattenhallen,
Du dunkler Hain, Wohnsitz der Nachtigallen,
Wo der Erinnrung Schauer mich umwehen;Und du, o schöner Strom, der bald an jähen
Felswänden rauscht,... -
Du eilst von Ort zu Ort, von Land zu Lande,
Nie ruhend hin mit leicht bewegtem Schritte,
Und denkst vielleicht, nach flücht'ger Wandrer Sitte,
Nicht mehr des Freunds im fernen Vaterlande.Mich aber fesseln hier, am Felsenstrande...
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Dank dir, freundliche Dryade,
Die den Wandrer ab vom Pfade
Lockt' in ihrer Schatten Nacht,
Dass er in der heil'gen Rinde
Den geliebten Namen finde,
Den sie treu für ihn bewacht.