Wol dem, der sich nur lässt begnügen
Daran, was ihm auff Gottes gunst
Das glück unfeilbar zu muß fügen,
Und nährt sich redlich seiner kunst!
Ein ander half auff geld und gut,
Ich liebe kunst und freyen muth.
Wie bald kan reichthumb dich verlassen,
So bist du elend gnug daran!
Kunst aber wird dich stets umbfassen,
Sie nähret treulich ihren mann.
Ein ander halt‘ auff geld und gut,
Ich liebe kunst und freyen muth.
Giebt sie mir nicht viel goldes-tonnen,
So macht sie mich doch besser satt,
Als den sein geld, der viel gewonnen,
Und herr nicht ist deß, was er hat.
Ein ander halt' auff geld und gut,
Ich liebe kunst und freyen muth.
Wie manchem hat der krieg genommen,
Was ihm vorhin das glücke gab,
Der jetzt für alles geld bekommen
Nur einen kahlen bettel-stab!
Ein ander halt' auff geld und gut,
Ich liebe kunst und freyen muth.
Wer was gelernt, scheut keiner waffen,
Die kunst ist ihm für alles geldt;
Der muß in steten ängsten schlaffen,
Der nur den schatz im kasten helt.
Ein ander halt' auff geld und gut,
Ich liebe kunst und freyen muth.
Was ich besitz', ist nicht im kasten;
Wil jemand meinen gütern an,
Der muß mein leben selbst antasten,
Ist dieß nun hin, was darff ich dann?
Ein ander halt' auff geld und gut,
Ich liebe kunst und freyen muth.
Bring mich dahin aus diesem lande,
Wo nie der tag recht bricht herfür,
Durch kunst kan ich im fremden sande
So seelig leben, gleich wie hier!
Ein ander halt' auff geld und gut,
Ich liebe kunst und freyen muth.
Muß gleich die kunst nach brot jetzt gehen,
Wie man von ihr verächtlich schwätzt,
So wil ich dennoch bey ihr stehen,
Weil sie mich inniglich ergetzt.
Ein ander halt‘ auff geld und gut,
Ich liebe kunst und freyen muth.
Wenn mir der höchste das nur giebet,
Was mir zu leben nötig ist,
Und eine seele, die mich liebet
Und mich vor allen außerkiest,
So lieb' ich über geld und gut
Sie, und die künst', und freyen muth.