Zur Verlobung

Es passt uns nicht die alte Leier
     In unsren jungen Liebesrausch,
Wir denken und wir fühlen freier,
     Und wollen’s auch beim Ringetausch;
Der Treue Pfand, zu dieser Stunde
     Empfang’ es in Champagner-Wein:
Der güldne Ring auf Bechers Grunde
     Soll Sinnbild meines Lebens sein.

Laß übersprudeln mich, und freue
     Der Kraft Dich, die da schäumt und gährt;
Tiefinnen, wie dies Bild der Treue,
     Lebt meine Liebe unversehrt.
Trink aus! begeistern und erheben
     Laß Dich zu heil’ger Leidenschaft,
Und trinke dann aus meinem Leben
     Dir gleiche Lust und gleiche Kraft.

Collection: 
1851

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   1853

Ich hab' darüber nachgedacht
(Nachdenken immer nützt und frommt!)
Und hab' gefunden über Nacht,
Woher der Name »Minna« kommt;
Feststeht es meinem Sinne,
Daß Minna kommt von Minne,
Und legst...

 
»Es geht nicht mehr im fremden Lande,
Die Welt birgt nur ein Paradies,
Das liegt daheim am Meeresstrande,
Wo ich mein trautes Liebchen ließ.

Ich kann das Herz nicht länger zügeln
Und nicht regieren meinen...

   (An Minna)

Es floß ein Bach durch Waldesgrün,
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Doch tut er stets, als säh' er nicht
Die Blümchen um ihn her,
Des...

 
Du siehst, es bleibt mit mir beim alten,
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An meinem Unverändertsein,...

 
Dort unter dem Kastanienbaum
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Dort unter dem Kastanienbaum
Ist's jetzt so traurig mir,
Dort gab ich...