Alles still!

Alles still! es tanzt den Reigen
     Mondenstrahl in Wald und Flur,
Und darüber thront das Schweigen
     Und der Winterhimmel nur.

Alles still! vergeblich lauschet
     Man der Krähe heisrem Schrei.
Keiner Fichte Wipfel rauschet,
     Und kein Bächlein summt vorbei.

Alles still! die Dorfes-Hütten
     Sind wie Gräber anzusehn,
Die, von Schnee bedeckt, inmitten
     Eines weiten Friedhofs stehn.

Alles still! nichts hör’ ich klopfen
     Als mein Herze durch die Nacht; –
Heiße Thränen niedertropfen
     Auf die kalte Winterpracht.

Collection: 
1851

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   1853

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