Wie kann's auch anders sein!

 
Mein Liebchen ist geschieden,
Nun zieht der Winter ein,
Nun ist mein Herz erstorben; -
Wie kann's auch anders sein!

Ich steh' an ihrem Fenster
Und schaue oft hinein
Und weine manche Träne; -
Wie kann's auch anders sein!

Das Licht in ihrem Zimmer,
Es glimmt so matt und klein,
Fehlt doch ihr leuchtend Auge; -
Wie kann's drum anders sein!

Der Baum, an dem ich stehe,
Fühlt auch der Trennung Pein,
Klagt rauschend auch sein Wehe; -
Wie kann's auch anders sein!

Die Nacht ist trüb und dunkel,
Umflort der Sterne Schein,
Es trauert Erd' und Himmel; -
Wie kann's auch anders sein!

Collection: 
1850

More from Poet

  •    1853

    Ich hab' darüber nachgedacht
    (Nachdenken immer nützt und frommt!)
    Und hab' gefunden über Nacht,
    Woher der Name »Minna« kommt;
    Feststeht es meinem Sinne,
    Daß Minna kommt von Minne,
    Und legst...

  •  
    »Es geht nicht mehr im fremden Lande,
    Die Welt birgt nur ein Paradies,
    Das liegt daheim am Meeresstrande,
    Wo ich mein trautes Liebchen ließ.

    Ich kann das Herz nicht länger zügeln
    Und nicht regieren meinen...

  •    (An Minna)

    Es floß ein Bach durch Waldesgrün,
    War lauter, klar und rein,
    Viel Blümchen an dem Bache blühn,
    Und alle nett und fein.

    Doch tut er stets, als säh' er nicht
    Die Blümchen um ihn her,
    Des...

  •  
    Du siehst, es bleibt mit mir beim alten,
    Trotz mancher bittern Neckerei;
    Versprechen - und Versprochnes halten -
    Ist mir noch immer zweierlei.

    Und daß dir alle Zweifel schwinden
    An meinem Unverändertsein,...

  •  
    Dort unter dem Kastanienbaum
    War's einst so wonnig mir,
    Der ersten Liebe schönsten Traum
    Verträumt' ich dort mit ihr.

    Dort unter dem Kastanienbaum
    Ist's jetzt so traurig mir,
    Dort gab ich...