Von meinem Lieb' verwahr' ich

Von meinem Lieb' verwahr' ich,
O wie erinnrungsreich!
Zwei Rosen, eine purpur'n,
Die and're weiß und bleich.

Die rothe Rose schenkte
Sie mir an jenem Tag,
Als sie zum ersten Male
An meinem Herzen lag.

In Thränenthau erblühet
Brach ich die weiße ab,
Als ich auf Allerseelen
Besucht ihr stilles Grab.

Collection: 
1843

More from Poet

  • Auf dem Gipfel eines Berges
    Stand ich frei im Sonnenstrahl.
    Voll Entzücken rief ich jauchzend
    Deinen Namen in das Thal.

    Und die Schläferin im Felsen,
    Echo, wurde davon wach,
    Rief von Kluft zu Kluft lautklingend...

  • O süß' Geschwätz der unbelauschten Liebe,
    So reich an Sinn und arm doch an Verstand;
    Da sitzt man Stunden lang oft Hand in Hand
    Und Aug' in Aug', und zehrt an einem Triebe.

    Was uns den Geist beschwerte, ist verschwunden,
    Der...

  • Mein Lied, wie schliefst du in der Brust so lang,
    Schon glaubt' ich dich dem Tode hingegeben,
    Da hat ihr Bild und ihrer Stimme Klang
    Dich aufgeweckt zu neuem frischen Leben.

    Nun klingst du wieder, aber auch der Schmerz
    Ist mit...

  • Dir ist gewiß mein Saitenspiel
    Verhaßt aus Herzensgrund,
    Das nimmer gibt der Liebe Lust
    In frohen Tönen kund.

    Das wie ein trüber Thränenstrom
    Die Klagewellen hebt,
    Das trauernd wie ein Schwan dahin
    Auf...

  • I.
    Dein Auge dünkt mir oft ein See,
    Von Zauberschein umwebt,
    Aus dessen Wellen eine Fee
    Die feuchten Glieder hebt.

    Des Lotos duft'ge Blüthen zieht
    Sie aus dem langen Haar,
    Von ihrer Lippe tönt ein Lied...