Traumbild

Wo ist die Welt, die Zauberwelt,
In der wir Kinder lebten?
Das hohe Schloß, der kühne Held,
Vor dem die Feinde bebten?

Die schöne Fee im Lilienkleid,
Die zu ihm schwebte nieder,
Der er so ritterlich geweiht
Sein Schwert und seine Lieder?

Denk' ich daran, wird mir so weh -
Weißt du, warum ich weine?
Der Held war ich, und meine Fee
Warst du, du liebe Kleine.

Das hohe Schloß, aus Luft gebaut,
Ist lange eingefallen;
Doch hab' ich's heut im Traum geschaut
Und dich in seinen Hallen.

Collection: 
1865

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Wenn ich an die Zeit gedenke,
Wo ich dich geliebet hab',
Ist's, als ob verborgne Gründe
Oeffnete ein Zauberstab.

Mag sich meine Brust umpanzern,
Ach! mich schützt kein Schirm, kein Schild,
Wie durch leichtgewebte...

Wo bist du, süßer Traum?
Wo bist du, goldner Stern?
Bist du's, am dunkeln Wolkensaum
Du Licht, so bleich und fern?
Ich stehe starr und stumm,
Ich kann's, ich kann's nicht fassen -
O sage, sprich, warum,
...

Nichts will ich missen. Nein, ich gebe hin
Auch nicht die schmerzlichste Erinnerung;
Um zu verbergen, ist zu stolz mein Sinn,
Um zu vergessen, bin ich noch zu jung.

Nichts will ich missen - denn es ward ein Theil
Von meinem...

So öde war's, die Kohle war verglommen,
Und rings herum lag kalte graue Asche,
Nur bange Seufzer athmeten beklommen.

Da ließ ich ab von jenen dunkeln Pfaden,
Da stürzt' ich fort, die kranke Seele wieder
Im Flammenmeere des...

"Gieb mir Leben! Gieb mir Liebe!"
Fleh' ich früh schon, wenn das Licht
Mit den ersten goldnen Strahlen
Durch die Wolkenschleier bricht.

"Gieb mir Leben! Gieb mir Liebe,
Ew'ger Geist, bis in den Tod!
Denn du bist ja...