Ach, im Kampfe der Liebe
Sinkt mein ringender Mut;
Länger nicht kann ich verbergen
Mächtig entflammte Glut.
Leise nur Dich zu berühren
Hab ich gefürchtet, gebangt,
Während im innersten Busen
Ganz Dich die Seele verlangt.
Streift Dein Finger, durchbebt mich
Schauerndes süßes Weh;
Sage, wie kann ich Dich lassen,
Wenn ich vor Sehnen vergeh?
Immer muß ich Dir folgen,
Immer Dir nahe sein:
Bindend entströmt Dir ein Zauber
Wechselnder Lust und Pein.
Sag, ob Du auch zu Zeiten
Zweifelnd an Lieb' erbangst?
Zweifl' ich, ach, überfällt mich
Zitternde Herzensangst,
Gleich als stürzten vom Himmel
Sonn' und Gestirne herab,
Und als würde die blüh'nde
Erde ein dunkles Grab.
Aber wenn süßes Vertrauen
Wieder dem Herzen quillt,
Ist mir als ruhte jeder
Liebliche Wunsch gestillt.
Ende, o ende dies Schwanken,
Werde nun endlich mein!
Bin ich ja doch von Anfang
Ja und für ewig Dein!
(Band 1 S. 393-394)
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