• Wie hab’ ich, als mein Weg mich fortgeführt,
    Doch alles Spielwerk sorgfältig verschlossen,
    Damit, zu meinem Brauch es unberührt
    Bewahrt, nicht von der Falschheit würd’ genossen!
    5 Doch – gegen den Juwele Spielwerk sind –
    Mein höchster Trost, mein größter Kummer heute,
    Du Theuerster, der Sorge liebstes Kind!
    Bist jetzt wohl jedes schlechten...

  • XLVIII. (48)

    1. Willig und trew,
    ohn alle rew,
    ich mich ergib,
    wil auch mein gelübd,
    stets halten dir,
    gantz unverkehrt, das glaube du mir.

    2. Ich mich versich,
    du werdest mich,
    o jungfraw rein,
    auch halten fein,
    gegen mir auffs...

  • Ein Scheidekuß ist ein elektrisch Sprühen,
    D'rin Seele bang in Seele sich ergießt -
    Ein rothes Siegel ist's, das unter Glühen
    Den Brief an einen theuren Freund verschließt.

    Ein Scheidekuß, er trennt um nur zu binden
    Den innern Menschen, wenn der äußre geht;
    Er wird zur Brücke, wenn die Ufer schwinden,
    ...

  • XLVIII.
    Gut ding muß haben weil/
    Drumb gut gsell nit eil/
    Dann was bald sol verderben/
    Ist leichtlich zu erwerben/
    Das wirst du noch erfaren/
    Ehe du kombst zu dein Jaren.

    Gut ding muß haben weil/
    Drumb gut gsell nit eyl/
    Und laß dich nit erschrecken/
    Wann...

  • Je ne te vueil plus servir,
    Amours, a Dieu te comand.
    Tu me veulz trop asservir,
    Et paier mauvaisement
    Pour loier me rends tourment.
    C'est fort chose a soustenir
    Je ne m'i vueil plus tenir.

    Pour ta grace desservi,
    Je t'ay servi loiaument,
    Mais je ne puis assovir
    Mon service, car griefment,
    Me tourmentes, dont briefment
    ...