• Auf dem Wege nach Rom unter Pinien fand ich ein Mädchen -
    Oder war es ein Weib? - eng einen Säugling im Arm.
    Lieblich war sie und voll; unter herrlichen römischen Flechten
    Formt sich zum reinsten Oval blühend ihr schönes Gesicht;
    Unter geschwungenen Brau'n bedrohten mich feurig zwei Augen,
    Wie ich schönere nie, auch nicht im...

  • Noch ist mir nicht das eine Lied gelungen,
    Das ich dir weihen dürfte, dir allein!
    Es müßte sprechen, wie mit Engelszungen,
    Und müßte doch voll irdischer Sehnsucht sein.

    Es müßte sein wie blaue Frühlingstage,
    So festlich heiter, träumerisch gerührt,
    Und doch beklommen, wie des Baumes Klage,
    ...

  • Frühling ist ein buntgestalter,
    Farbentrunkner Riesenfalter,
    Schaukelt bunt im Sonnenstrahl
    Gaukelnd über Berg und Tal,
    Regt die siebenfarbigen Schwingen,
    Leuchten in die Welt zu bringen.

    Seine Farben sind so prächtig,
    Seine Schwingen sind so mächtig,
    Streuen ihren bunten Staub...

  • Und bist du tausend Meilen fern,
    So weiß ich, du geliebte Frau,
    Ob deine Seele Sonne hat,
    Ob deine Seele dunkel ist.
    Ich bin wie der blinde König.

    Er liebte das Harfenspiel so heiß,
    Und seine Augen waren tot.
    Der Harfner spielte und sang dazu
    Und stand im leuchtenden Sonnentag...

  • Gott, mag mir der Himmel nur immer vergönnen,
    Nach wem mich zu sehnen, wen lieben zu können,
    Die Lider recht innerlich einzudrücken,
    Um hell meiner Sehnsucht Gefäß zu erblicken,
    Und mag mir geben, den Seufzern und Küssen
    Ein hold vergebliches Ziel zu wissen!
    Dann will ich ganz still sein und ohne Klagen
    ...

  • Ich hätte doch heut in der Nacht,
    Aus dem Traume erwacht,
    Das kleine Liedchen aufschreiben sollen!
    Die Nacht war selber wie ein Gedicht,
    Sie sah mir so innig ins Angesicht,
    Daß über die Lider die Tränen mir quollen.

    Und dazu sang eine Nachtigall
    Mit süßem Schall
    Im Garten. Nie...

  • In einem Hefte längst vergess'ner Lieder
    Fand Anselm Poitou ein klein Gedicht;
    - Einst schrieb er's hin, da glühte sein Gesicht -
    Es hieß: Auf einen Dolch. Kaum kannt' er's wieder:

    "Nun ist's genug der Blumen und der Lieder!
    Nun poch' ich an dein Herz, mir wehrst du nicht,
    Das heiße Wort, das meine...

  • In den Strahlen des Monds, die zur Erde staunen,
    Ist mein Gärtchen ein herrlicher Garten geworden,
    Voll Blumen der seltensten Arten geworden,
    Die Märchen duften und Düfte raunen.

    Und mein blühender, glühender Goldregenstrauch
    Läßt zu des Pfades silbernen Kieseln,
    Wie ein Springbrunn, die Goldtropfen...

  • Mit einem Blütenzweig in der Hand,
    Ein frühlingstrunkener, sanfter Bacchant,
    Schritt ich auf sonnenglänzenden Wegen
    Der festlich bewegten Stadt entgegen.

    Da haben die Blüten ihr Wunder gethan:
    Alle Mädchen sahen mich liebreich an,
    Als ob mich die Blüten lieblicher machten,
    Und winkten mir...

  • Das ist ein Abend, wie ich keinen sah,
    Ein Abend, voller Sehnsucht, voller Gnade,
    Die Luft so mild, der Himmel uns so nah;
    Nur einen Wunsch noch, Liebster, hätt' ich da:
    Die stillen Töne einer Serenade.

    Musik, wie unsere Abendträume weich,
    Zärtliche Klänge, lind die Locken streichelnd,
    Und...