Ist der Frühling über Nacht
Aus dem Land gegangen, -
Einer Rose lichte Pracht
Seh' ich ewig prangen.
Tausendschön und Veilchenkraut,
Dürft euch nicht bemühen, -
Wenn mein Liebchen auf mich schaut,
Seh' ich alles blühen! ...
-
-
Leise, liebe Frühlingsluft!
Bächlein, laufe still!
Denn mein Lieb im Rosenduft
Selig schlummern will.
Ruhet aus auf grünem Blatt,
Lüftchen, von dem Flug -!
Wenn mein Lieb geschlummert hat,
Könnt ihr weh'n genug!
... -
Das Gras auf der Haide, so grün und voll,
Spricht ewig, daß ich hoffen soll.
Die Rosenflur ruft glühend roth:
Liebe, liebe bis in den Tod!
Und der blaue Himmel oben spricht:
Vergißmeinnicht! Vergißmeinnicht! -
Du... -
Liebchen! welch' ein selig Leben,
Wenn der Liebe Frühling blüht,
Wenn die Augen Funken geben,
Weil's im Herzen flammt und glüht.
Liebchen! welch' ein Nimmerenden
Tiefsten Glücks und höchster Lust,
Wenn das Herz mit Sonnenbränden
Flammen... -
Lieberfüllter Herzensgrund -
Tiefer als die See, -
Gabst mir jüngst in Thränen kund
Ein geheimes Weh.
Dich erfüllt mit Traurigkeit,
Daß des Lebens Frist,
Daß der Liebe sel'ge Zeit
Also kurz nur ist.
Liebchen, doch... -
Mein Herz hat sich erhoben
Mit treuer Liebe Flügelschlag,
Nun ist's im Himmel droben -
Im ew'gen Freudentag.
Nun ist's in ew'gen Lebens,
In ew'ger Liebe tiefem Schooß -
Es rang sich nicht vergebens
Aus dunklen Banden los.
... -
Mit ruhevollem Frieden
Umdämmert uns der grüne Wald -
Von allem abgeschieden,
Was laut die Welt durchschallt.
Es schweigt der Zweige Rauschen -
Kein Blatt sich flüsternd regen mag,
Als wollt' es mit mir lauschen
Auf deines Herzens Schlag... -
Möchte mit der Schwalbe Flug
In die Lüfte steigen,
Was mich froh zum Himmel trug,
Aller Welt zu zeigen!
Möchte mit dem Tropfen Thau
In die Rose sinken,
Daß sie glühend zeig' der Au
Meiner Liebe Blinken!
Möchte mit... -
Nächtlich in verschwiegner Stunde
Kommt der Mond heraufgezogen,
Der so liebevoll dem Bunde
Unsrer Herzen ist gewogen.
Und die tiefverschwiegnen Sterne
Sprühen auf wie helle Funken
Von der Sonne, die dort ferne
Auf die Felsen hingesunken.... -
Neigst du still dein Angesicht
Auf die Hand, die schlanke,
Dämmert mir für ein Gedicht
Lieblich ein Gedanke.
Läßt du dann das Auge dein
Sinnend auf mich sinken,
Seh' ich schon im Liebesschein
Den Gedanken blinken.
...