• Sie saß auf Blumenmatten,
    Am grünen Meeresstrand,
    Und neigte traurig sinnend
    Das Haupt in ihre Hand.
    Still in die Wellen blickte
    Das Auge sanft und groß,
    Und Thränen flossen leise
    Herab in ihren Schoos.

    "Ihr freundlich klaren Wellen
    Mit lächelnd heiterm Blick,...

  • Tirili, tirili, eia,
    Der Mai ist da;
    Paaren sich Vöglein im dunkeln Gebüsch?
    Bangt Euch?
    Verlangt Euch?
    Blühende Mägdlein, wie Rosen so frisch?

    Tirili, tirili, eia,
    Nachtigallen sind da;
    Locken bezaubernde Töne der Lust.
    Sie schweben,
    Beben,
    ...

  • Säuselnde Lüfte
    Wehend so mild,
    Blumiger Düfte
    Athmend erfüllt!
    Wie haucht Ihr mich wonnig begrüßend an!
    Wie habt Ihr dem pochenden Herzen gethan?
    Es möchte Euch folgen auf luftiger Bahn!
    Wohin?

    Bächlein, so munter
    Rauschend zumal,
    Wallen hinunter...

  • Dich beneid' ich, klare Silberwelle,
    Die Du ohne Rast von hier enteilest,
    Nach der Heimat, wo die Theure wohnet.
    Ach, Du ziehst wol an dem Strand vorüber,
    Wo sie sinnend, still versunken, wandelt.
    Und Du hemmst das munter rasche Wallen,
    Fließest stiller, lächelst silberhelle,
    Spiegelst zitternd ihr...

  • Nimm die letzten Abschiedsküsse,
    Und die wehenden, die Grüße,
    Die ich noch ans Ufer sende,
    Eh' Dein Fuß sich scheidend wende!
    Schon wird von des Stromes Wogen
    Rasch der Nachen fortgezogen,
    Doch den thränendunklen Blick
    Zieht die Sehnsucht stets zurück!

    Und so trägt mich denn die...

  • Ein Mägdlein, frisch von Wangen,
    Mit goldgelocktem Haar,
    Die Augen mild und klar,
    Wie edle Steine prangen,
    So blitzend wunderbar!
    Ein Mägdlein, frisch von Wangen.

    Hoch ritt ein stolzer Krieger,
    Das Roß so muthig wild,
    So funkelnd hell der Schild,
    Der löwenkühne Sieger...

  •   Die Vögel singen in den Zweigen,
    Der Kirschbaum läßt die Zweige niederneigen,
    Daß keine fremden Augen sehn,
    Wo hinter seinem Silberschweigen
    Zwei hochbeglückte Menschen gehn

    Bald Hand in Hand, bald Mund an Munde,
    Bald wieder selig Blick in Blick....

  •   Du bist im Maienglanz gekommen
    Aus einem Land, wo Lilien sind.
    Du hast mich bei der Hand genommen. -
    Und ich? – ich folge wie ein Kind.

    Es fliegen über uns die Tauben,
    Ein Glänzen rings und Blühen ist …
    Und ich? – ich kann es nimmer glauben,...

  • Du Blondkind, gib mir deine Hand!
    Warum? – Es ist der Mai im Land.

    Im Mai ist Kirschenblütenschnei'n,
    Und junge Menschen gehen zu zwei'n.

    Ich führ' dich zu der alten Bruck,
    Dort steht ein holzerner Nepomuk.

    Ein Kirschbaum ist drüber her,
    Als ob er ganz von...

  •   Durch des Kornfelds reiche Goldflut
    Streifte deine weiße Hand,
    Durch die schlanken Aehrenhalme,
    Bis sie eine Blume fand …

    Meine Liebe ist gestorben,
    Gib mir deine Blume nicht,
    Laß den Sommertraum sie träumen,
    Kraftumwogt von Aehren dicht...