• O leg' Dein müdes Haupt an meine Brust
    Und laß es feiern dort von seinen Leiden,
    Von allen Stürmen, die darüber zogen,
    Von allen Hoffnungen, die Dich getrogen,
    Von jeder Freude, die Du mußtest meiden!

    O leg' Dein müdes Haupt an meine Brust
    Und laß es Ruhe suchen dort und Frieden,
    Erfaß für...

  • Es klingt wie Zaubersang zurück aus früh'ren Tagen
    Ein Lied von alter Lust, ein Lied von altem Leide,
    Von Deinem Freundeswort und meinem Liebeseide,
    Von Sehnsuchtsqual, die ach, so schwer, so schwer zu tragen!
    Wohl längst die Traurigkeit aus meiner Seele schwand,
    Die Liebe blieb, die einst so fest an Dich mich band,...

  • Wer nie geliebt ward, sollte nimmer klagen -
    Unglücklich nur, wer niemals selbst geliebt!
    Ich mag des Schicksals schwersten Schlag ertragen,
    Mag jede Qual erdulden ohne Zagen,
    Solang noch Schatz auf Schatz das Herz vergibt!

    O nicht um jedes Glück des frohen Lebens
    Gäb' ich mein Liebesleid um Dich dahin...

  • Wie ist des Menschen Herz unendlich weit;
    Wie birgt es Freuden ohne Maß und Zahlen,
    Wie viel nicht auch des Leids, der Bitterkeit!
    Es faßt ein Meer der Wonne und der Qualen!

    Doch bricht es nicht; es kennt den wilden Kampf,
    Es kennt das langsam schleichende Vergehen;
    Todmatt beginnt es oft aufs neu' den...

  • Legende

    In stiller Kammer betet Katharina -
    Ihr Auge flammt in heißer Liebesglut;
    Von Himmelssehnsucht ist ihr Herz entzündet,
    Wie das entzückte Seraphslächeln kündet,
    Das hold auf ihren bleichen Lippen ruht....

  •   An Elisa

    Lehnst du deine bleichgehärmte Wange
    Immer noch an diesen Aschenkrug?
    Weinend um den Todten, den schon lange
    Zu der Seraphim Triumphgesange
    Der...

  •  
    Nimmer, nimmer darf ich dir gestehen,
    Was beim ersten Drucke deiner Hand,
    Süße Zauberin, mein Herz empfand!
    Meiner Einsamkeit verborg'nes Flehen,
    Mein Seufzer wird der Sturm verwehen,
    Meine Tränen werden ungesehen
    Deinem Bilde rinnen, bis die Gruft...

  •  
    Sag' an, o Lied, was an den Staub
    Den Erdenpilger kettet.
    Daß er auf dürres Winterlaub
    Sich wie auf Rosen bettet?
    Das bist du, süße Lieb, du!
    Du wehst ihm Frühlingshoffnung zu,
    Wenn Laub und Blumen sterben!

    Wenn ihn Verzweiflung...

  •  
    Wenn deine Göttermacht, o Liebe,
    Aus der Verbannung Nebelthal
    Zur Sternenwelt uns nicht erhübe,
    Wer trüge dann des Lebens Qual?

    Ins Reich der Unermesslichkeiten,
    Bis wo die letzte Sphäre klingt,
    Folgst du dem Fluge des geweihten,
    ...

  •  
    Wenn du lächelst, o Knabe, säumt mit Golde
    Sich die donnernde Wolke, ruhn Orkane,
    Spriessen Blumen, wo nie des lauen Zephyrs
    Odem gewandelt.

    Selig! lächelst du mit Aurorens Milde!
    Aber, wehe dem zarten Flügel Psyches,
    Wenn vom Auge der niedern...