• 1.
    Ja, Flordespina nennt sich meine Dame,
    Ich sag's noch einmal deutlich: Flordespine:
    Klingt euch geziert der wunderschöne Name?

    Er paßt mir grade hier in die Terzine,
    Auch ging er mir viel besser zu Gemüte...

  • Aus: Neue Gedichte
    Aus: Den Frauen

    Es brennt dein Kuß, dein Auge blitzt
    Und fest umschließt dein Arm,
    Allein auf deiner Stirne sitzt
    Ein alter böser Harm.

    Ich liebe dich,...

  • Die Nacht ist still, wir sind allein,
    Und du bist schön, wie je!
    Warum küßt nicht die Lippe mein
    Nicht halb so gut, wie eh?

    Warum ist denn mein Mund so karg,
    Mein Aug' so flammenarm,
    Als läg ich in dem schwärzsten Sarg
    Statt in dem weißsten Arm?

    Warum ist denn meine...

  • O wecke nicht den scheuen Stolz,
    Ihn weckt ein leicht Geräusch,
    Er bricht den Liebespfeil im Holz,
    Die Spitze bleibt im Fleisch;
    Er geht urplötzlich wie ein Sturm
    Durch den allerschönsten Mai,
    Die Liebe krümmt sich wie ein Wurm,
    Der Frühling ist vorbei!

    Ich habe dich so sehr...

  • Du bist sehr schön, in dunklem Strome
    Rollt dein Gelock, vom Wind gebläht,
    Von deiner Stirne Marmordome,
    Ein Siegspanier der Majestät!
    Als wie die Palme windgebogen
    Wogt deines Wuchses schlanke Höh',
    Und deines Kleides samtnen Wogen
    Entsteigt dein Hals, wie Schaum der See.
    Musik ist unter...

  • Mein Liebchen komm, uns Beiden
    Ist wohl, wenn der Abend scheint,
    Es hat der Tag beim Scheiden
    Sein Auge rot geweint.
    Die allertiefste Bläue
    Umduftet den Bergeswall,
    Und wie in süßer Scheue
    Murmelt der Wasserfall.

    Lautlos die Flügel regend
    Hinschwimmt des Winters Flug...

  • Kennt ihr mein Lieb, sein Aug' ist groß,
    Kennt Ihr das Aug' und wie es trifft,
    Schwarzdunkel wie der Wolke Schoß
    Und leuchtend wie des Blitzes Schrift?
    Schön ist es, wenn es lächelnd tagt,
    Schön, wenn's im Kreis zorndunkel fährt.
    Wie ist es blitzend, wenn's versagt!
    Wie ist es tauig, wenn's gewährt!...

  • Wie gerne dir zu Füßen
    Sing ich mein tiefstes Lied,
    Indes das heil'ge Abendgold
    Durchs Bogenfenster sieht.
    Im Takte wogt dein schönes Haupt,
    Dein Herz hört stille zu,
    Ich aber falte die Hände
    Und singe: Wie schön bist du!

    Wie gerne dir zu Füßen
    Schau' ich in dein...

  • Das Haus flackt in den Sternen
    Mein Schritt verhält und friert.
    In deinem Schoße schläft mein Hirn.
    Mich fressen Zweifel!
    Voll
    Schattet deine Büste in dem Fenster
    Das Spähen hüllt mich lautlos
    Die Sterne streifeln glühes Eisen
    Mein Herz
    Zerkohlt!
    An deinem Fenster...

  • Das Hauchen weht
    Und
    Wirft die Widerstände
    Das Wehen bebt
    Und
    Schüttelt Halt zu Boden
    Das Hauchen braust
    Und
    Wirrt die wühle Tiefe
    Das Brausen schwirrt
    Und
    Schluchzt das Herzblut auf.
    Das Hauchen stürmt
    Und
    Reißt die Zeit...