• 1.
    Warum ich nur von Lieben
    die Blätter voll geschrieben/
    warum mein Buch verzärtlet lacht:
    möcht' einer wundernd fragen.
    Drüm wil ich selber sagen
    was mich darzu hat angebracht:
    ...

  • 1.
    Es hielte mich das Norden-land
    wo Zyntius zu Bette gehet/
    die Gegend war mir unbekand/
    ihr fremder Steig mit Schnee verwehet/
    da stund' ich auß Gefahr und Noht
    es stritten mit mir Furcht und Tod:...

  • 1.
    Der du mich üm mein Lieben schiltst
    und meinen Vers nicht achten wiltst/
    weil ich ihn habe weich geschrieben:
    Hör' an/ was mich darzu getrieben.

    ...

  • 1.
    Als ich auf meiner Liebsten Mund
    (ach sanfte Ruhstat!) brünstig lage
    und meiner Schmerzen herbe Plage
    ihr täht' auß ganzem Herzen kund/
    wie ich so oft um ihrentwegen
    Ruh- trost- und Sinnen-ohn gelegen...

  • 1.
    Laß uns/ Kind/ der Jugend brauchen/
    weil uns noch die Schönheit blüht:
    Wenn die Geister einst verrauchen
    und die Todten-farb' umzieht
    unser runzlichtes Gesichte:
    Wer begehrt denn unsern Kuß?
    Nimm...

  • 1.
    Die ernstliche Strenge steht endlich versüsset/
    die qweelende Seele wird einsten gesund.
    Ich habe gewonnen/ ich werde geküsset/
    es schallet und knallet ihr zärtlicher Mund.
    die Dornen entweichen/
    die Lippen...

  • 1.
    Daß ich auff deinen Ladungs-Brieff/
    mein Damon/ nicht bin zu dir kommen/
    das schmerzet dich/ wie ich vernommen:
    als wenn bey unsrer Freundschaft Gründen
    sich eine Trennung könte finden
    und Falschheit wo mit...

  • 1.
    Dorinde hat mich erst gelehrt
    der edlen Freyheit abzusagen.
    Mir war kein Amor je geehrt/
    ein Spott der Venus göldner Wagen.
    Ich hielte vor ein Kinder-spiel
    der Liebenden verbuhltes Küssen/
    die...

  • 1.
    Wenn mich mein Kind wil traurig sehn
    und Blut auß meinem Herzen pressen
    so spricht sie: Du wirst mich vergessen
    so bald du wirst von hinnen gehn.
    Sag/ Rosilis/ Ach! meine Fromme:
    Woher dir doch der Argwohn...

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    O Tag der Gnade,
    Sieg des frühlinghaften Glänzens!
    Da sich das Meer
    in dich hineingeliebt,
    die schlankste Welle
    deine Anmutslinie zog.
    Und dann ihr kluges Spiel
    auf ewige Zeit
    in deine Adern sang,
    damit du...