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    Nun blüht die Linde wieder
    Vor Liebchens stiller Thür,
    Und holde Frühlingslieder
    Ertönen froh in ihr.

    Sie ist hinweg gezogen,
    Was, Blüthe, blühst du noch?
    Was wollt ihr, duft'gen Wogen,
    Was wollt! was wollt ihr doch?
    ...

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    Nun ist es Alles anders worden!
    Der Frühling kam auf Hain und Flur
    Nun schwelgt in seligen Accorden
    Die auferstandene Natur.

    Der Hoffnung junge Lerchen steigen
    In Himmels heitre Pracht.
    Und in der Nächte stillem Schweigen
    Der Sang...

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    Nun wollen wir singen ein altes Lied,
    Ein Lied aus dem Heiligthume,
    Wo immer noch blüht, wo immer noch glüht
    Der Romantik duftende Blume.

    Es wandern die Sterne, es klinget der Wald;
    Ein Rehlein grast unter den Rosen.
    Ein Hüfthorn schallt und...

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    "O diese rothen Wangen!
    O dieses goldne Haar!
    Verstrickt! In Wahn gefangen!
    Gefesselt wunderbar!

    Dich sah' ich und ich kannte
    Nur den Gedanken: "Mein!"
    Die schönste Frühlingsblume
    Muß mir gebrochen sein!" -
    ...

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    Ob du mein Lieb bist?
    Soll ich dir sagen?
    Wenn dich die Sonne küßt,
    Kannst du noch fragen,
    Ob es der Mond ist?

    Daß ich dich gern hab',
    Steht 'mal geschrieben -
    Kost' es das kühle Grab,
    Dich muß ich lieben,
    ...

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    Der erste Gruß der Blicke
    Ist ein Triumph der Liebe! -
    Der glüh'nde Kuß der Lippen
    Ist ein Triumph der Liebe!
    Des Scheidens heiße Thräne
    Ist ein Triumph der Liebe!
    Und ein gebroch'nes Herz
    Ist ein Triumph der Liebe!
    ...

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    1.
    Schau' ich ihm in's dunkle
    Liebe Auge hinein, -
    Füllen heiße Thränen
    Oft die Wimper mein.

    Thränen weint die Sehnsucht,
    Thränen weint der Schmerz -
    Doch in diesen Thränen
    Liegt mein ganzes Herz.
    ...

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    Sie hat einen Zug im Gesichte,
    Der zieht mich wunderbar -
    D'rin las ich meine Geschichte:
    "Ihr eigen ganz und gar!"

    Sie hat einen Zug im Gesichte
    Mir ist – ich weiß nicht wie -
    Und all' mein Denken richte
    Ich einzig nur auf sie....

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    Sie hatten sich nimmer gehaßt,
    Sie hatten sich nimmer geliebt;
    Sie nahmen sich selbst und sie nahmen das Glück,
    So wie die Stunde es giebt.

    Sie waren zusammen erblüht;
    Sie hatten sich täglich geschaut;
    Sie hatten gespielt in vergangener Zeit...

  • Sie reden so selig von Wonne,
    Von Wonne und sonnigem Schein;
    O Liebe, du böse Liebe,
    Wie schaffst du tiefinnere Pein
    Und kommst doch so heimlich und leise
    In's Herze hinein!

    Es grünen die Reben am Hügel,
    Es blühen die Blumen im Thal;
    O Frühling, du trüber Frühling,
    So...