• Weihnachten wird es für die Welt!
    Mir aber - ist mein Lenz bestellt,
    Mir ging in solcher Jahresnacht
    Einst leuchtend auf der Liebe Pracht!
    Und an der Kindheit Weihnachtsbaum
    Stand Englein gleich der erste Traum!
    Und aus dem eiskrystall'nen Schooß
    Rang sich die erste Blüte los -
    Seitdem schau...

  • Zur Capella aufwärts schauen
    Muß ich oft in stiller Nacht,
    Ihr den lieben Gram vertrauen,
    Der mich oft so selig macht.

    Und an der geweihten Stelle
    Bricht der Sehnsucht wilder Schmerz,
    Und der weite Himmel wird Capelle
    Für mein stille betend Herz.

    Täglich muß ich Dein...

  • Täglich durft' ich sonst Dich schauen,
    Deiner lieben Nähe mich erfreun,
    Jedem Tag das stille Glück vertrauen,
    Morgen, wußt' ich, mußt' es sich erneu'n!

    Keinen Gruß bringt nun die weite Ferne,
    Keinen Blick die todte Nähe mir,
    Und kein Himmel trägt die alten Sterne,
    Die mir einst so hell...

  • Abschiedslied, als ich am Morgen meiner Rückkehr
    erfuhr, er sei schon fort

    Aus dem Saamen keimt der Blume
    Freudig helle Farbenlust!
    Stolz im schönen...

  • Ich sah ein Bild auf klarem Meeresspiegel,
    Der Himmel schien dort unten still zu ruhn,
    Der müden Hand entsank des Lebens Zügel -
    Dort strahlten Glück und alle Sterne nun.

    Mir ward so bang, von Allem abzuscheiden,
    Was sonst mich hielt in früher schöner Zeit -
    Das eigne Leben schien mich nun zu meiden,...

  • Ich sang diese Worte in Stries,
    zu einer volksliederähnlichen Melodie,
    mit großer Sehnsucht Weimars gedenkend;
    später machte Gerstenbergk ein Lied daraus,
    und Kniewel komponierte es, es steht in der "Gabriele"
    ...

  • Ich habe gelebt! ich habe geliebt!
    Ich habe mich innig gefreut und betrübt,
    Mir manchen Kranz keck auf die Stirne gedrückt
    Und der Lebensblüthen gar viele gepflückt -
    Und am Ende erwacht' ich - wie Alle erwachen!

    Und es war Sturm, und es war Nacht!
    Und die Jugend zu Ende, noch eh' ich's gedacht!...

  • Ich bat das Leben um ein freundlich Wort,
    Das Kunde mir von dem Geliebten brächte!
    Die Tage rollen unaufhaltsam fort -
    Nun wend' ich flehend mich zu euch, Ihr Nächte!

    Bringt, da der Sonne Glanz nichts mehr erhellt
    Was meinem Herzen innig lieb gewesen,
    Im Traume das geliebte Bild - im Feld
    ...

  •  
    H - ist der Ort, wo ich gefangen bin.
    In Banden wein' ich hier mein Trauerleben hin,
    Und immer dennoch bleibt dies unglückvolle Leben
    Der Liebe Tyrannei zum Opfer hingegeben.
    Gezwungen tugendhaft, weil du nicht bei mir bist,
    Fluch' ich der Unschuld oft, die mir...

  •  
    Ich bin so glücklich, bin so froh;
    Ein Weiblein darf ich lieben,
    Ganz, wie einst König Salomo
    Sein liebstes Weib beschrieben.

    Wie rüstig ist sie spät und früh!
    In goldner Morgenstunde
    Weckt sie mich mit der Melodie:
    Aus meines...