•      Im Walde wandl’ ich und weine,
    Die Drossel sitzt in der Höh’;
    Sie springt und singt gar feine:
    Warum ist dir so weh?

    5      „Die Schwalben, deine Schwestern,
    Die können’s dir sagen, mein Kind;
    Sie wohnten in klugen Nestern,
    Wo Liebchens Fenster sind.“

  •      In dem Walde sprießt und grünt es
    Fast jungfräulich lustbeklommen;
    Doch die Sonne lacht herunter:
    Junger Frühling, sey willkommen!

    5      Nachtigall! auch dich schon hör’ ich,
    Wie du flötest seligtrübe
    Schluchzend langgezogne Töne,
    Und dein Lied ist lauter Liebe!

  • Möcht' im Walde mit dir gehn,
    Wo im Laub sich Vöglein wiegen;
    Möcht' im Walde mit dir gehn,
    Denn der Wald ist so verschwiegen!

    Wo der Lärm der Stadt verhallt,
    Blühn so schön die wilden Rosen!
    So verschwiegen ist der Wald!
    So geheim der Quelle Kosen!

    Dicht gedrängt am vollen Strauch...

  • Der Wald ist kühl, der Wald ist grün,
    Die rothen Haideblumen blühn,
    Die blauen Glöckchen klingen leis,
    Die Grille zirpt im grünen Reis.

    Ich wandle her, ich wandle hin,
    Es liegt dein Bild mir stets im Sinn!
    Ich wandle hin, ich wandle her
    Und wollt', daß ich begraben wär'!
    ...

  • Im Walde

    Süße Abendstille, sinke nieder,
    Hülle mit dem sanften Hauch mich ein.
    Bringe Frieden! Dann entschwebe wieder:
    Gieb dich ganz dem Herzgeliebten mein.

    Sag' ihm, wie du sinnend mich gefunden
    Auf der Bank im frühlingstrunknen...

  • Wie hallet durch die Waldung
    Der Schrei der schnellen Hirsche
    Die Amor quält, zur Lust sich,
    Die tief in kühlen Wassern
    Nicht seine Flammen löschen!
    Mich macht der Knabe seufzen:
    Ach, wie im Dickicht find' ich
    Den Weg zu meiner Lieben?
    (Band 1 S....

  • O Wonnestunde, nur mit dir
    Im kühlen Wald zu sein!
    Mir ist zu Muth, als wären wir
    Auf dieser Welt allein.

    Die Mücke schwirrt, der Käfer summt
    Im dunklen Moose nur,
    Denn nirgend ganz und gar verstummt
    Das Leben der Natur.

    Und alles, was da tönt und singt,
    ...

  •  
    Mit ruhevollem Frieden
    Umdämmert uns der grüne Wald -
    Von allem abgeschieden,
    Was laut die Welt durchschallt.

    Es schweigt der Zweige Rauschen -
    Kein Blatt sich flüsternd regen mag,
    Als wollt' es mit mir lauschen
    Auf deines Herzens Schlag...

  • Einst lag im Walde Frühlingsschein;
    Voll seliger Vergessenheit
    Durchstreiften wir allein, allein
    Der grünen Dämmerung Einsamkeit.

    Sie war so schön! In ihrem Blick
    Lag ein Gedicht von Lieb und Lust -
    Sie strich die Locken still zurück
    Und barg das Haupt an meiner Brust.
    ...