• Herr, ich weiß nicht, was ich will,
    Müde bin ich und gedrückt;
    Nimm mein Herz und mach' es still,
    Daß es frei nach oben blickt!

    Lege Deine Segenshand
    Auf mein Herz, so matt und krank,
    Leite Du mich unverwandt,
    Jetzt, und all' mein Lebelang!
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    Wenn ich...

  • Es ging von mir zu dir ein stilles Staunen.
    Das strich dir zart den goldenhellen Scheitel.
    Das rastete auf deiner weichen Haut.
    Das glitt um deinen Mund auf deine Hände,
    das war so anders als verliebte Launen,
    so gar nicht heftig und so gar nicht eitel.
    Das kannte keinen Anfang und kein Ende.
    Ein stilles...

  • Was, liebes Herz, begehrst du noch?
    Was macht dir stilles Grämen?
    Das schönste Glück es ward dir doch
    Und Niemand mag's dir nehmen.

    Sie kam so schön, sie kam so mild,
    Dir freundlich anzuneigen,
    Nun bleibt dir doch Ihr süßes Bild
    Auf immerdar zu eigen.

    In deines...

  • Wir sitzen am Tisch beim Lampenschein
    Und sehn in dasselbe Buch hinein;
    Und Wange an Wange und Hand in Hand,
    Eine stille Zärtlichkeit uns umspannt,
    Ich fühle ruhig dein Herzchen pochen:
    Eine Stunde schon hat keines gesprochen,
    Und keins dem andern ins Auge geblickt.
    Wir haben die Wünsche schlafen...

  • Die Rosen blühten, du stilles Kind,
    Zum ersten Male. Wir waren
    Im Garten allein, es spielte der Wind
    Mit deinen goldbraunen Haaren.

    Und eine Locke flog leicht zurück,
    Ich haschte sie, als wir gingen,
    Da war es, als hielt' ich das Glück, das Glück
    Fest an den goldnen Schwingen.
    ...