•      Gekommen ist der Maye,
    Die Blumen und Bäume blühn,
    Und durch die Himmelsbläue
    Die rosigen Wolken ziehn.

    5      Die Nachtigallen singen
    Herab aus der laubigen Höh’,
    Die weißen Lämmer springen
    Im weichen grünen Klee.

         Ich kann nicht singen und springen,
    10 Ich liege krank im Gras;
    Ich höre fernes Klingen,
    Mir...

  • Es ist nicht zum Gewitter gekommen
    Das köstlich erschüttert und befreit.
    Nun sind die Seelen bang beklommen . . .
    Der Flieder hat sich matt geduftet,
    Die Blätter hängen schlaff und dunkel –
    Es ist nicht zum Gewitter gekommen.
    Die Vögel haben sich müd gesungen,
    Die Tulpen spreizen matt die Kelche auf,...

  • Ich weiß nicht, wie es gekommen,
    Daß du mein ganzes Sein
    Zu eigen hast genommen,
    Nur du, nur du allein.

    Zu dem nur aus weiter Ferne
    Mein Liebesgrüßen dringt,
    Wie sich zum höchsten Sterne
    Ein Traum der Sehnsucht schwingt;

    Wie ein Gesang, der leise
    Im hohen...

  • Das weiß ich nicht, wie es gekommen,
    Daß dir mein Herz auf einmal gut,
    Als wir zusammen sind geschwommen
    An Bord des Schiffs durch Dampf und Fluth.

    Du saßest frisch und unerschrocken, -
    Weißt du es noch? - an Deckes Rand,
    Vom Regen troffen deine Locken,
    Im Sturme wehte dein Gewand.

    Sie...

  • Gekommen ist die gold'ne Zeit,
    Gekommen sind des Frühlings Tage,
    Schon öffnen sich die Knospen weit
    Der Veilchen unterm Birkenhage.

    Aus feuchter, lock'rer Erde dringt
    Ein eigner Hauch, wie Blumendüfte,
    Der erste, gelbe Falter schwingt
    Sich schon in sonnig blaue Lüfte.
    ...

  •   Du bist im Maienglanz gekommen
    Aus einem Land, wo Lilien sind.
    Du hast mich bei der Hand genommen. -
    Und ich? – ich folge wie ein Kind.

    Es fliegen über uns die Tauben,
    Ein Glänzen rings und Blühen ist …
    Und ich? – ich kann es nimmer glauben,...