• Besondre Gnade eines Italiänischen Prinzen.

    Ein Wälscher Prinz, dem jemand hinterbrachte,
    Daß ihn und seinen Hof ein Deutscher Graf verlachte,
    Schickt seinen Kammerjunker an ihn ab,
    Der diesen mündlichen Befehl ihm gab:
    5 Der Prinz will, daß Ihr ungesäumet
    Noch innerhalb drey Tagen seine Staaten räumet,
    Der Reisende versetzt auf dieses...

  • Lass deine flammen nicht fehlen!
    Kühl ist mein busen wie schnee.
    Wollust · folter der seelen ·
    Diva exaudi me!

    5 Göttin im äther verloren ·
    Feuer im fundament!
    Horch auf das herz das erfroren
    Eherne sänge dir nennt.

    Wollust · ich bleibe dein sklave
    10 Ob dein sirenengesicht
    Aus fleisch und sammt mich besticht

    Oder...

  • [150]      Der Bettler.

    En alte Ma, en arme Ma,
    er sprichtich um e Wohlthat a.
    e Stückli Brod ab euem Tisch,
    wenns eue guete Willen isch !
    He io, dur Gottes Wille !

         Im Sturm und Wetter, arm...

  • [59] Eines Tages.

    Durch die silberflimmernden Gardinen,
    Über rote Blumen floß ins Zimmer
    Immer-immerfort die Sommersonne;
    Am Piano saß das blonde Mägdlein;
    5 Unter seinen rosenzarten Fingern
    Sprangen...

  • [100] Eines Vaters Wehklage.
    (Nach dem Englischen des John Prince. *)[1]

         Hell schien der Mond, und seinen blassen Schimmer
    Ausweinend in mein kümmerliches Zimmer,
    Verlieh er...

  • Banges Stöhnen, wie vor’m nahen Sturme,
         Hallet her vom öden Trauerhauß,
    Todentöne fallen von des Münsters Thurme,
         Einen Jüngling trägt man hier heraus:
    5 Einen Jüngling – noch nicht reif zum Sarge,
         In des Lebens Mai gepflükt,
    Pochend mit der Jugend Nervenmarke
         Mit der Flamme, die im Auge zükt;
    Einen Sohn, die Wonne...

  • [69] Feierabendklänge eines einhändigen Metalldrehers an seine Frau mit preisgekrönten Beinen

    Ich hätte dem Hinz ein Ohr abgebissen...

  • [371] Gebet eines Irländers.

    Sankt Patrick, großer Schutzpatron,
    Du sitzest auf dem warmen Himmelsthron;
    O sieh mich an mit freundlichem Sinn,
    Dieweil ich ein armer Paddy bin.

    5 Sankt Patrick, sieh, die...

  • [18] Gebet eines Kindes

    Wann endlich wird der müden Welt
    Die heißersehnte Ruh’ beschieden,
    Die über uns am Himmelszelt
    Beseelt der Sterne ew’gen Frieden?

    5 Glücksel’ger Tag, wenn einst hienieden
    ...

  • [137]

    Gedanken eines Republikaners beim Sturz Bonaparte’s.

         Ich haßte dich, Thyrann! Ich sah mit Graun,
    Wie du, ein ehrgeizloser Sklav, den Stab
    Des Siegers schwangest ob der Freiheit Grab.
    Du konntest deinen Herrscherthron erbaun,

    [138]
    5      Wo jüngst er stand: – doch lieber wolltest schaun
    Du blut’gen Pomp, den nun die Zeit...