Ich haßte dich, Thyrann! Ich sah mit Graun,
Wie du, ein ehrgeizloser Sklav, den Stab
Des Siegers schwangest ob der Freiheit Grab.
Du konntest deinen Herrscherthron erbaun,
Wo jüngst er stand: – doch lieber wolltest schaun
Du blut’gen Pomp, den nun die Zeit hinab
Gefegt und dem Vergessen übergab.
Ich betete, daß dich in ihren Klaun
Verrath, Mord, Unzucht, Raub und Angst vereint
Erwürgen möchten, die du aufgeschreckt.
Jetzt weiß ich, seit du in den Staub gestreckt,
Daß nicht Gewalt und Trug der schlimmste Feind
Der Tugend sind: – nein, alter Satzung Zahn,
Erlaubter Frevel, blut’ger Glaubenswahn.