[104] An den Herrn Minister Herrfurth Exzellenz.
(1890.)
Wenn Sie gesprochen, weise, klug und tief,
Von dem Gesetze, das die Volksbethörer
Noch knapp im Zaume hielt, dann überlief...
[104] An den Herrn Minister Herrfurth Exzellenz.
(1890.)
Wenn Sie gesprochen, weise, klug und tief,
Von dem Gesetze, das die Volksbethörer
Noch knapp im Zaume hielt, dann überlief...
An den Herrn van Santen zu Leyden, über ein von ihm mir zugeschicktes altes Lateinisches Epigramm: Die Mutter von Byzanz. (*)
Bewundern kann ich sie, vom Alterthum besungen,
Das Weib, die ihren Sohn verlor. Doch ach!
Ihr nachzuahmen fühl’ ich mich zu schwach.
Er hatte als ein Held den Siegeskranz errungen;
(*) Viderat exanimem mater...
An den Herzog Ferdinand zu Braunschweig und Lüneburg. Den 12. Januar 1791.
Schon pochte dieses Herz nicht mehr, schon sah
Ich mich dem Grabe nah;
Der Genius des Todes stand
Schon vor mir, schien mir schon mit ernster Stirn zu winken;
5 Schon hofft’ ich dort Vergessenheit zu trinken,
Dort, wo kein Reisender den Pfad zur Rückkehr fand:
Als...
[63]
An den Hund des Todten.
Der Tod den edlen Herrn dir nahm,
Vergebens suchst du seine Wege.
Du blickst mich an, ja, komm’ und lege
Auf meinen Schooß...
An den König von Preussen,
Friedrich Wilhelm den Zweyten,
an dem
Geburtsfeste Seiner Schwester,
der Frau Erbstatthalterinn,
bey ihrer Anwesenheit zu Berlin
1789.
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Vater des seligen Volks, welches im Schatten des Öhlbaums...
An den Königl. Preußischen Kammerherrn und Legationsrath von Stein zu Konstantinopel.
Sey tausendmahl gegrüßet, Freund!
Dort, wo des Phöhus Strahl den halben Mond bescheint,
Mit dem man die Moscheen schmücket;
Dort, wo noch Mahomets geweihte Fahne weht;
5 Dort, wo der Muselmann nach Mecca Seufzer schicket,
Und für der Brennen König Heil erfleht,...
An den Kirchhof zu Y***. Im Maymonath 1799.
Kleiner Kirchhof, nimm im Frieden
Mich in deiner Mitte auf,
Denn kein Trost ist mir beschieden
Für des Lebens längern Lauf:
5 Schenke freundlich mir ein Grab
Wo ich ruhig schlummern mag.
Weder Kranz noch Steine schmücken
Deiner Hügel leichten Sand;
Aber Blümchen kann man pflücken...
[107] An den Kladderadatsch.
(1890.)
Du bist einst groß und eine Macht gewesen,
Als du noch wirklich schneidig warst und spitz;
Ein souveräner Herrscher war dein Witz
Und Deutschland hat mit Spannung...
[18]
AN DEN KNABEN ELIS
Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft,
Dieses ist dein Untergang.
Deine Lippen trinken die Kühle des blauen Felsenquells.
Laß, wenn deine Stirne leise blutet
5 Uralte...
[21] An den Leser
Du, dem kein Epigramm gefällt,
Es sei denn lang und reich und schwer:
Wo sahst du, daß man einen Speer,
Statt eines Pfeils, vom Bogen schnellt?