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    1.
    Springt fessel entzwey!
    Brecht ketten und schlösser /
    Ich hab' es itzt besser /
    Die seele wird frey.
    Komm stilles vergnügen / komm küsse mich nu /
    Und setze mich wieder in vorige ruh.

    2.
    Was hab' ich darvon?
    Das...

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    1.
    Süsse brunst vergnügter flammen /
    Brand! der mich aus mir entzückt;
    Bringet eure glut zusammen /
    Biß es geist und seel erqvickt;
    Last eur feuer in mich rinnen /
    Ich vergönne freien lauff /
    Meine glieder / geist und sinnen
    Opffre ich zum...

  •  
    Climene, meine treue sinnen
    Stehn ewig nur allein nach dir,
    Laß meine seuffzer dich gewinnen,
    Und rück dein auge nicht von mir,
    Dein auge, das mich zwar verletzet,
    Doch auch durch seinen winck ergötzet.

    Ach höre meine schwere klagen,
    Und...

  • Ich liebe Dich und meine Seel' ist Dein,
    Mein ganzes Leben möcht' ich Dir nur weih'n,
    Du schaust mich an mit liebevollem Blick,
    Doch ahnet mir, uns lacht nie Liebesglück!

    Aus Deinem Augen strahlet sel'ge Lust,
    Und Himmelsfriede wohnt in Deiner Brust;
    Auf wen Du blickst, dem wird im Herzen Ruh -...

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    Die erste Liebe
    Ihr lieben Kind
    Macht hell und trübe
    Als wie der Wind,
    Die erste Liebe,
    Die ist so dumm,
    Sie bleibt viel lieber
    Ganz still und stumm.

    Denn die geblendet
    Die sind so dumm,
    ...

  •   1798

    Laß mein Lied zu dir sich heben,
    Königinn vom Erdenrund,
    Der die Herzen wonnig beben,
    Liebe, Quelle aller Leben,
    Schöpferhauch aus...

  • Einstmal, wenn Sehnsucht nimmer schweigen kann,
    Schleich ich mich nächtlich an dein Lager heran,
    Wenn die Lider
    Wie weisse Falter auf blauen Blüten wiegen,
    Und die Träume auf deinem Denken liegen,
    Wie Steine auf tiefen, tiefen Brunnen
    Dann schleich ich mich an dein Lager ein
    Und halt dein geliebtes Haupt...

  • Mein wildes Blut hat nun geboten:
    Die Nacht ist gross –
    Hoch vor Gesetz und Sitte steht mein Thron
    Zur Freude mir, den Menschen Hohn.
    Komm her! Du Erdberauschter Sohn,
    Dein Frühling ist mein Schoss!
    Sei namenlos –
    Komm her! Die Nacht ist gross – – – – –...

  • Einziger Mann!
    Ich erbettle so wenig:
    Lass mich in deinem Leben Geringstes –
    Das Kleinste sein –!
    Lass mich dir
    Wie der Hauch einer Blume sein –:
    Aber nur dein . . . –!
    Dein . . . (S. 41)
    _____...

  • Ich bin dein!
    Du bist nicht mein –
    Du kannst leben, wo es auch ist,
    Ich kann ohne dich nicht sein!

    Die Sonne kann ohne Erde sein,
    Doch die Erde kann ohne
    Sonne nicht sein.

    Wenn die Sonne fern,
    Ist die Erde grau und müd
    Und glaubt, sie ist längst gestorben...