•  
    Wo find' ich den Liebling der Seele,
    Den Gott mir zum Manne erkor?
    Ich säng' ihm mit schallender Kehle
    Dies Liedlein so gern in das Ohr!
    O käm' er, wie wollt' ich ihm singen,
    Dem Trauten, so lange umschlingen,
    Bis innig er's fühlte, wie ich,
    ...

  •  
    Als du geboren warst, als Gottes Licht
    Zum ersten Mal dein keusches Aug' geküßt,
    Da mischtest du an deiner Mutter Brust
    Die süße Milch mit Thränen, die dir mehr,
    Als andern Säuglingen entquollen;
    Denn ach! dein Engel stand am Eingang
    In deines Lebens...

  •  
    Amalia reizend wie Cypria war,
    Als sie eine Welle des Meeres gebar.
    Sie schlüpfte aus silbernem Schaume empor,
    Begrüßt von der Götter olympischem Chor.

    Nun stand am Gestade das himmlische Kind,
    Es spielte in goldenen Locken der Wind;
    Und ihren...

  • Vom Hohenasperg, 3. Juni 1783.

    Dich behüte der Engel,
    Den dir Gott zum Führer gab,
    Und spät erst säuseln dich Winde des Himmels
    Hinunter ins Grab.
    An Edens wolkenerbauter Pforte
    Erwart' ich...

  •  
    Die Mädels sind veränderlich,
    Heut so und morgen so;
    Kaum zeigt ein Rosenwölklein sich,
    So sind sie hell und froh!
    Doch morgen?
    Ei, wie geschwind
    Dreht sich der Wind!

    Sobald ein rauhes Lüftlein weht,
    Grämt sich das...

  •   In einer Krankheit 1778.

    Geliebte! Lebe wohl, ich scheide;
    Dein armer Gatte flieht von dir.
    Du warst mein Glück, warst meine Freude;
    Ja, Lebenswonne warst du...

  • An Luise

    Goldne Zierde sanfter Seelen,
    Himmelsgrazie, mit dir
    Will ich ewig mich vermählen;
    O, wie lieblich strahlst du mir
    Aus Luisens sanftem Blick
    Deine Herrlichkeit zurück.

    ...

  • Guten Morgen!
    Groß' und kleine Sorgen,
    Weibchen, theilen wir,
    Du, die mir im Leben
    Gott zum Trost gegeben:
    O wie theuer bist du mir!

    Guten Morgen!
    Hehr und unverborgen
    Glänzt das Morgenlicht.
    Und das Gold der Sonne,
    Weibchen, welche Wonne!
    ...

  •  
    Gute Nacht!
    Unser Taglauf ist vollbracht,
    Goldne Sternlein äugeln wieder
    Von des Himmels Zinne nieder;
    Und des Mondes Scheibe lacht,
    Gute Nacht!

    Zum Klavier,
    Herzensweibchen, eilen wir!
    Um ins Goldgeweb' zu spielen,...

  • Antwort den 24. Nov. 1773

    Wo bin ich? Wie? bist du noch eben diese
    So leidenvolle Sorgenwelt?
    Wo hätt' ich mir auch wohl ein Theil vom Paradiese
    In deinen Kreisen vorgestellt?

    War für...