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    Alles liebet! Liebe gleitet
    Durch die blühende Natur,
    Liebe zeuget Blumen, breitet
    Manchen Teppich auf die Flur.
    Das verliebte Haingefieder,
    Das sich neue Zellen baut,
    Tönet süße Liebeslieder,
    Wenn der May vom Himmel thaut.
    ...

  •   1776

    Beglückt, beglückt,
    Wer dich erblickt,
    Und deinen Himmel trinket;
    Wem dein Gesicht,
    Voll Engellicht,
    Den Gruß des Friedens winket....

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    Brächte dich meinem Arm der nächste Frühling,
    Tönten Vögel aus Blüten mir das Brautlied;
    Dann, dann hätt' ich Seliger schon auf Erden
    Wonne des Himmels!

    Wonne! Sie wird mir Paradiese zaubern,
    Wird lustwandeln mit mir in Gärten Gottes,
    Wird...

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    Diese Erd' ist so schön, wann sie der Lenz beblümt,
    Und der silberne Mond hinter dem Walde steht;
    Ist ein irdischer Himmel,
    Gleicht den Thalen der Seligen.

    Schöner lächelt der Hayn, silberner schwebt der Mond,
    Und der ganze Olymp fleußt auf die Erd'...

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    Du süßes Bild, das mir mit Feurentzücken
    Die Seele füllt,
    Wann werd ich dich an meinen Busen drücken,
    Du süßes Bild?

    Wenn mich am Bach, beym Wehn der Pappelweide,
    Der Schlaf umwallt,
    Erscheinst du mir, im weißen Abendkleide,
    Du...

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    Ein goldner Stern hing über euren Wiegen,
    Wenn Gott ein liebend Herz euch gab;
    Und geudete Vergnügen auf Vergnügen,
    Aus voller Urn‘, auf euch herab!

    Ein goldner Stern, wenn ihr das Mädchen findet,
    Das euch im Jugendtraum begrüßt;
    Wenn Arm um...

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    Eine Schale des Harms, eine der Freuden wog
    Gott dem Menschengeschlecht; aber der lastende
    Kummer senket die Schale,
    Immer hebet die andre sich.

    Irren, traurigen Tritts wanken wir unsern Weg
    Durch das Leben hinab, bis sich die Liebe naht,
    Eine...

  •   den 16 Febr. 1773

    Euch, ihr Schönen,
    Will ich krönen,
    Bis an meinen Tod,
    Mit Gesangesweisen;
    Bis an meinen Tod,
    Eure Tugend preisen.
    ...

  • Printzessin! Deren Pracht was irdisch heist erfüllet!
    Printzessin! Die die Welt als Wunder-Göttin kennt.
    Printzessin! deren Glantz die Nacht in Tag verhüllet/
    Und die der Himmel selbst die andre Sonne nennt!
    Will meine Niedrigkeit sich biß zum Sternen tragen/
    Und sucht ein blasser Mond hier deinen güldnen Schein:
    ...

  • Annehmlichste der Zeit! Wie lange hat mein Hertze
    Aus Ehrerbietung dich mit Seufftzern nur verehrt?
    Wie lange brennet nun der Augen Liebes-Kertze/
    Eh' auch der Flammen Brand aus meinen Munde fährt?
    Doch endlich muß das Hertz aus tausend Schmertzen sprechen/
    Und den Granaten gleich durch viele Kernen brechen.
    ...