• [4] Ziblis,
    eine Erzählung.

    Mädgen, sezzt euch zu mir nieder
    Niemand stöhrt hier unsre Ruh,
    Seht es kommt der Frühling wieder
    Welkt die Blumen und die Lieder,
    5 Ihn zu ehren hört mir zu.

    [...

  • Zieh’ leis, holder Afton, durch’s Blumenbett hier,
    Zieh’ leise, ich sing’ Dir ein Liedchen dafür;
    Es schlummert Maria am duftigen Saum –
    Zieh’ leis, holder Afton, stör’ nicht ihren Traum.

    5 Ihr Holztauben, die ihr durchgirret das Thal,
    Ihr pfeifenden Amseln im Dornbusche all’,
    Grünbrustiger Kibitz, ich mach’ dir’s zur Pflicht!
    O störe den...

  • Zufrieden mit wenig und lustig mit mehr,
    Wenn Sorgen mir nahen, gewichtig und schwer,
    Ich schick’ sie zu Hause, das dauert nicht lang’
    Mit ’nem Krug guten Ale’s und ’nem schott’schen Gesang.

    [89] Ich kratze...

  • Zum ewigen Krieg.
    Keiner bescheidet sich gern mit dem Theile, der ihm gebühret,
         Und so habt ihr den Stoff immer und ewig zum Krieg.

  • [77] Zweykampf mit dem Amor.

    Ja, die Vernunft bewaffnet mich:
    Nun Amor, streit ich wider dich;
    Du magst ein Gott, ich sterblich seyn:
    Nur komm, und kämpf, wie ich, allein!

    5 Ich sieg, und weis es...

  • O wo nehm' ich, dir zu danken,
    Worte her? es jammert dich,
    Theuerste, des Liebekranken,
    Du bereitest Trost für mich,
    Schenkst von deinem schönen Haare
    Mir ein Büschel, das ich jetzt
    Als ein Heiligthum bewahre,
    Das, mit Thränen oft benetzt,
    Oft bedeckt mit meinen Küssen,
    Linderung...

  • Des Glücks Pallast, das wünschenswerthe Ziel,
    Nach welchem stäts im seltsamsten Gedränge
    Die Menschen ziehn, ist wirklich nicht so enge,
    Als Milzsucht wähnt, und hat der Thore viel.
    Allein was hilft's? Despotinn Liebe, du!
    Sperrst bis auf Eins mir alle Thore zu.

    Sonst wallt' ich gern auf Fluren hin und...

  • Ich danke dir nicht für den Kuss,
    den  du o Nina, mir geschicket;
    Die Frucht verliert den Wohlgeschmack,
    wenn man sie nicht vom Baume pflücket. (S. 84)
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  • Himmel, wenn auf deine reichen Gaben,
    Deren Vollgenuss uns glücklich macht,
    Deine guten Menschen Anspruch haben:
    O so nimm, was du mir zugedacht,
    Ruhe, Reichthum, Ehren, langes Leben,
    Nimm mir alles, um es ihr zu geben.
    Krankheit sey mein Loos und Dürftigkeit;
    Freundschaft, diese Trösterinn im Leid,...

  • Bestreben, Wunsch und Plan, ein schönes Herz zu fangen,
    Der Hunger nach Besitz, ein stürmisches Verlangen,
    Ein wohlgeschriebner Brief, ein zärtliches Gedicht,
    Aufwartungen und Flehn, das heisst noch Liebe nicht.
    Doch gänzlich sich dahin auch ohne Hoffnung geben,
    In der Geliebten nur, nicht in sich selber leben,
    ...