Zieh’ leis, holder Afton, durch’s Blumenbett hier,
Zieh’ leise, ich sing’ Dir ein Liedchen dafür;
Es schlummert Maria am duftigen Saum –
Zieh’ leis, holder Afton, stör’ nicht ihren Traum.
Ihr Holztauben, die ihr durchgirret das Thal,
Ihr pfeifenden Amseln im Dornbusche all’,
Grünbrustiger Kibitz, ich mach’ dir’s zur Pflicht!
O störe den Schlaf meines Liebchens mir nicht. –
Wie luftig, o Afton, die Hügel und Höh’n,
Wie weit sind die silbernen Bächlein zu seh’n;
Dort wand’re ich jeglichen Mittag hinaus,
Den Blick auf die Heerd’ und der Lieblichen Haus.
Wie schön deine Ufer die Thäler umzieh’n,
Wo wild in dem Waldgrund die Primeln dir blüh’n!
So oft dort der Abend in Thautropfen weint,
Beschattet die Birke uns Beide vereint.
Dein murmelndes Wasser, wie klar sieht es aus!
Wie windet es sich um der Lieblichen Haus!
Wie kos’t deine Well’ um ihr schneeiges Bein,
Wenn Blumen sie suchet, zu nahe am Rain! –
Zieh’ leis, holder Afton, durch’s Blumenbett hier,
Zieh’ leise, ich sing’ dir ein Liedchen dafür;
Es schlummert Maria am duftigen Saum –
Zieh’ leis, holder Afton, stör’ nicht ihren Traum! –