• Tausendfache Schmeichelnamen
    Fand der Liebe Sorglichkeit,
    Machte Euch zum Wunderrahmen
    Jeder Wunderseligkeit;
    Nennt Euch Sterne, Meere, Blumen,
    Diamanten, Sonnenstrahl -
    Sinnet Euch zum Liebesruhme
    Zarte Bilder sonder Zahl.

    Augen! wie soll ich Euch nennen?
    All' der...

  • L. S. an A.

    Noch tausendmal wird sichs erneuen
    Dies klare schöne Frühlingsscheinen -
    Es wird mich tausendfach erfreuen
    Und ohne Klage, ohne Weinen
    Gesteh' ich ein: Gern leb' ich hier -
    Doch glücklich - war...

  • Zieh' hin, wo Lieb' und Freude blühen,
    Mein Kummer ruft Dich doch zurück!
    Zieh hin durch Lebensglück und Mühen,
    Ich schwinde nimmer Deinem Blick.
    Wie kann sich Schönes je gestalten
    Das nicht im "Damals!" auch enthalten?

    Ruh denn in weicher Liebe Armen,
    Versink in schöner Augen Licht -...

  • So laß uns Beide - Beide schweigen!
    Kein Blick, kein Hauch verkünd' es je!
    Stumm schied ich, stumm will ich mich zeigen,
    Wenn ich Dich jemals wiederseh!

    Es giebt kein Wort, damit zu sagen,
    Was meine Seele für Dich fühlt!
    Nicht Wonnelaut, nicht Todesklagen -
    Drum sei mit Beiden nicht gespielt...

  • "Ich weiß es wohl, Du hast um mich geweint"
    Es soll kein Wort, kein Hauch die Überzeugung nennen,
    Es soll Dein Wesen nur still leuchtend in mir brennen;
    Wenn Alles an mir kalt und regungslos erscheint,
    Was kümmert es die Welt? Du hast um mich geweint!

    Du weißt es wohl, wir haben stumm geweint!
    Wir...

  • In jener Dämm'rung räthselhaften Stunden,
    Wo, von dem Strahl des höchsten Glücks geschieden,
    Das Herz sich mit dem Leben abgefunden
    Und stolz und fest nichts fordert, als nur Frieden!
    In jenem Wahn, dem Irrthum raschen Lebens,
    Daß hinter uns der Wünsche Quell versiege,
    Träumt man sich frei von Sehnsucht, der...

  • Stille, nur stille mein Herz!
    Ist eine Zeit gewesen,
    Da war die Welt so farbenhell!
    Da konntest vom Schmerz du genesen.
    Da schritten die Tage wie Riesen schnell.
    Ueber die Klippen und Höhen des Lebens. -
    Da waren die Nächte so sternenhell! -
    All das Erinnern vergebens, vergebens!
    Stille, nur...

  • Unter den hellen nickenden Blüthen
    Da möcht' ich liegen - und träumen!
    Wie Englein den Schlaf mir behüten,
    All meine Wolken mit Golde umsäumen,
    Erwecke mich nicht!
    Ich bin so müde!

    Und wie die Winde leise hinwehen -
    Wie heimlich die Vögelein singen -
    Wie sie mich alle zu lieben...

  • 1830

    Falsch bist Du nicht! - nur auch nicht offen,
    Und was mich kränkt, ist kein Vergehn;
    Noch Manches könnt' ich von Dir hoffen,
    Doch treibt der Schmerz mich zum Verschmähn.

    Ich hatte Alles Dir gegeben,...

  • Wie eine Blume der Sturm hat Kummer das Herz mir entblättert,
    Und das zerrißne Gefühl flattert nun irrend umher.

    Ist's doch noch lange nicht Herbst, wohin ihr verwehenden Blüthen?
    Fruchtlos verödender Stamm, wurzelst umsonst du so fest?

    Räthselhaft-leidiger Gram! Suchst du den Lenz oder Winter;
    ...