1830
Falsch bist Du nicht! - nur auch nicht offen,
Und was mich kränkt, ist kein Vergehn;
Noch Manches könnt' ich von Dir hoffen,
Doch treibt der Schmerz mich zum Verschmähn.
Ich hatte Alles Dir gegeben,
Trug Dich wie eine Welt in mir!
Du - kannst nicht ohne Wechsel leben,
Und Halbheit scheidet mich von Dir.
Du hast zuweilen mich verstanden,
Und öft'rer wohl so ausgesehn;
Die Seligkeit, die wir empfanden,
Mußt' im Verworr'nen untergehn.
Hier hilft kein Wort und kein Versprechen,
Kein gegenseitiges Gestehn;
Es war Dein Loos, mein Herz zu brechen,
Laß das Nothwend'ge stumm geschehn. (S. 137)