• Antwort bey einem gesellschaftlichen Fragespiel.
    Die Dame.

         Was ein weiblich Herz erfreue,
    In der Klein – und Großen – Welt?
    Ganz gewiß ist es das Neue,
    Dessen Blüthe stets gefällt;
    5 Doch viel werther ist die Treue,
    Die auch in der Früchte Zeit
    Noch mit Blüthen uns erfreut.

    Der junge Herr.

         Paris war in Wald...

  • Aus einem ungedruckten Roman.
    I.

         Die Jugend flieht, die Hofnung ist zerronnen,
    Des Lebens Blüthen fallen welkend ab,
    Und unerreichbar fern sind meine Wonnen,
    Und stumm und einsam bin ich, wie ein Grab.
    5 Im ganzen weiten Reich der Wesen
    Hast du allein die Zaubermacht,
    Mich von dem Gram zu lösen,
    Der jeden Trost verlacht....

  •      Dir darf dieß Blatt ein Kettchen bringen,
    Das, ganz zur Biegsamkeit gewöhnt,
    Sich mit viel hundert kleinen Schlingen
    Um deinen Hals zu schmiegen sehnt.

    5      Gewähr dem Närrchen die Begierde,
    Sie ist voll Unschuld, ist nicht kühn;
    Am Tag ist’s eine kleine Zierde,
    Am Abend wirfst du’s wieder hin.

         Doch bringt dir einer jene...

  • [25]           Schlußrede zu einem Trauerspiele
                   Gehalten von Madame Schuch
                                  1754

         Euch, die Geschmack und Ernst und was nur Weise rührt,
    Die Tugend...

  • Verschiedene Empfindungen an
    Einem Platze.
    Das Mädchen.

         Ich hab’ ihn gesehen!
    Wie ist mir geschehen?
    O himmlischer Blick!
    Er kommt mir entgegen,
    5 Ich weiche verlegen,
    Ich schwanke zurück.
    Ich irre, ich träume!
    Ihr Felsen, ihr Bäume,
    Verbergt meine Freude,
    10 Verberget mein Glück.

    Der Jüngling...

  • Was seh ich? ist es wahr? darff ich den sinnen trauen?
    Wie? oder seh ichs nicht / was doch die augen schauen?
    Ach! ja / sie ist es selbst / ihr gang / statur und kleid /
    Trifft mit Lisettens ein / hier ist kein unterscheid.
    So bin ich ausgethan? So hat man mich vergessen?
    Was Saladin an dir am ersten hat besessen?
    O...

  • Vom Hohenasperg, 3. Juni 1783.

    Dich behüte der Engel,
    Den dir Gott zum Führer gab,
    Und spät erst säuseln dich Winde des Himmels
    Hinunter ins Grab.
    An Edens wolkenerbauter Pforte
    Erwart' ich...