[115] GESPRÄCH MIT EINEM BLASIERTEN
Nun, wie war Ihr Flug?
Fragte ich irgendwen.
Er meinte: „Langweilig genug – –
Immer bloß Landkarten sehn – –
5 Außerdem zog es.“
Angst?...
[115] GESPRÄCH MIT EINEM BLASIERTEN
Nun, wie war Ihr Flug?
Fragte ich irgendwen.
Er meinte: „Langweilig genug – –
Immer bloß Landkarten sehn – –
5 Außerdem zog es.“
Angst?...
[17]
IN EINEM VERLASSENEN ZIMMER
Fenster, bunte Blumenbeeten,
Eine Orgel spielt herein.
Schatten tanzen an Tapeten,
Wunderlich ein toller Reihn.
5 Lichterloh die Büsche wehen
Und ein...
[117] Lied aus einem Berliner Droschkenfenster
Auf dem Asphalt das Blut und das verspritzte Gehirn
Verlaufen in zierlichen Fädchen.
Ein Fädchen kann sein aus Seide oder Zwirn....
Mir träumte von einem Königskind’,
Mit nassen, blassen Wangen;
Wir saßen unter der grünen Lind’,
Und hielten uns liebumfangen.
5 „Ich will nicht deines Vaters Thron,
Ich will nicht sein Scepter von Golde,
Ich will nicht seine demantene Kron’,
Ich will dich selber, du Holde!“
Das kann nicht seyn, sprach sie zu mir,
...
[61] Mit einem blauen Auge
Die alten Kegelbrüder seh ich wieder.
Sie überlebten selbst des Krieges Lauf.
Sie schicken revolutionäre Lieder
gleich Taubenschwärmen in das Blau hinauf.
5 Und locken...
Dir darf dieß Blatt ein Kettchen bringen,
Das, ganz zur Biegsamkeit gewöhnt,
Sich mit viel hundert kleinen Schlingen
Um deinen Hals zu schmiegen sehnt.
5 Gewähr dem Närrchen die Begierde,
Sie ist voll Unschuld, ist nicht kühn;
Am Tag ist’s eine kleine Zierde,
Am Abend wirfst du’s wieder hin.
Doch bringt dir einer jene...
[104] Mit einem japanischen Gott
Da hockt der dicke Gott und grinst,
der schwere Bauch in düstern Falten …
und über des Geschickes Walten
sitzt jener ruhig da und blinzt …
5 O Wandrer, lüfte...
[086] Nach einem Jahre
Den wir in langen, kampfbewegten Tagen,
Als sei er eingewiegt in tiefen Schlummer,
Halb unbewußt mit uns herumgetragen,
Heut ist er aufgewacht, der schwere Kummer.
5 Das Herz erwehrt...
[47] O Welt in einem Ei
O Welt im Ei, von Haut
Und Schale rings umgeben!
Wenn dich die Sonne schaut,
Beginnt dein freieres Leben.
5 Dann lebst du, wie dein Ahne will,
Als Strauß, als Fisch...
[25] Schlußrede zu einem Trauerspiele
Gehalten von Madame Schuch
1754
Euch, die Geschmack und Ernst und was nur Weise rührt,
Die Tugend...